Wissenswertes über frühgeborene Kinder
Frühgeburt: Welche Probleme können bei Frühchen auftreten?
Frühgeburten: Häufiges Problem bei der Schwangerschaft
Eine der größten Gefahren bei der Schwangerschaft ist die Frühgeburt. Laut Untersuchungen der Weltgesundheitsorganisation wurden 2010 weltweit etwa zehn Prozent aller Geburten als Frühgeburten eingestuft. In Deutschland liegt der Wert mit 9,2 Prozent etwas unter dem weltweiten Durchschnitt, doch auch hier steigen die Zahlen für Frühgeburten stetig. Als Ursache geben Mediziner das immer höhere Alter der Mütter an, was das Risiko einer Frühgeburt erheblich steigert.
Auch die Tochter von Schlagerstar Helene Fischer soll zu früh zur Welt gekommen sein – und das ganze zwei Monate. Das berichtet „Bild“. Doch was heißt das für die Gesundheit des Kindes? Welche Folgen kann so eine frühe Geburt haben?
Frühgeburt – was ist das genau?
Eine gewöhnliche Schwangerschaft dauert etwa 40 Wochen beziehungsweise 280 Tage an. Von einer Frühgeburt spricht man dann, wenn das Baby deutlich vor diesem Termin zur Welt kommt. Der Toleranzbereich liegt hierbei jedoch bei drei Wochen. Daraus folgt, dass es sich um eine Frühgeburt handelt, wenn das Kind vor der Vollendung der 37. Schwangerschaftswoche auf die Welt kommt. Die WHO grenzt davon außerdem Neugeborene mit extremer Unreife ab. Das sind Babys, die bereits vor der Vollendung der 28. Schwangerschaftswoche geboren werden.
Entwicklungsprobleme als Folge der Frühgeburt
Da bei einem frühen Geburtstermin viele Organe noch nicht vollständig entwickelt sind, kommt es nach der Frühgeburt häufig zu einigen gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Besonders problematisch ist dabei die unzureichende Lungenreife. Es kann zu Atemnot und zu Sauerstoffmangel kommen. Daher müssen viele Frühchen künstlich beatmet werden.
Darüber hinaus ist die Nierenfunktion häufig noch nicht ausreichend entwickelt. Das verursacht eine Ansammlung giftiger Stoffe im Blut, die normalerweise über den Urin ausgeschieden werden. Hirnblutungen und Koliken zählen ebenfalls zu den häufigeren Problemen bei Frühgeborenen.
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Wie lange müssen Frühgeborene im Krankenhaus bleiben?
Wie lange ein Baby nach einer Frühgeburt im Krankenhaus bleiben muss, hängt stets von seiner Gesundheit und Entwicklung ab. Eine allgemeine Prognose abzugeben ist unmöglich. Häufig liegt der Entlassungszeitpunkt jedoch etwa auf dem ursprünglichen Geburtstermin.
Wenn das Baby beispielsweise in der 34. Woche zur Welt kommt, muss es rund sechs Wochen im Krankenhaus bleiben. Bei einer Geburt in der 28. Woche würde dies einem zwölfwöchigen Krankenhausaufenthalt entsprechen. Dies ist jedoch nur ein sehr vager Anhaltspunkt. Je nach Gesundheitszustand kommt es dabei zu Abweichungen.
Herausforderungen für die Eltern
Eine Frühgeburt stellt die Eltern vor eine große Herausforderung. Zum einen besteht eine hohe psychische Belastung. Die Eltern leiden darunter, dass der direkte Kontakt zu ihrem Kind nur selten möglich ist. In vielen Fällen ist außerdem das Stillen des Frühchens unmöglich. Die Eltern verbringen viel Zeit im Krankenhaus, was ebenfalls eine erhebliche Belastung darstellt. Schließlich benötigen Frühchen eine besondere Pflege – auch nach der Entlassung aus der Klinik. Aufgrund des nicht gut ausgeprägten Immunsystems ist beispielsweise eine besondere Hygiene erforderlich, um Infektionskrankheiten vorzubeugen.
Sauerstoff-Therapie: Atemhilfe für frühgeborene Babys
Das von einer Frühgeburt am häufigsten betroffene Organ ist die Lunge. Um diese zu unterstützen, ist eine Sauerstoff-Therapie für das Baby sinnvoll. In der Regel wird die Sauerstoffgabe während der Zeit im Krankenhaus durchgeführt und ärztlich überwacht. Manchmal kann es sinnvoll sein, sie auch nach der Entlassung fortzusetzen.
In jedem Fall ist es wichtig, die Sauerstoff-Therapie mit dem Kinderarzt abzusprechen. Sie kann nämlich auch negative Folgen haben. Bei zu hoher Sauerstoffgabe kommt es häufig zu einer Retinopathie – einer schweren Augenerkrankung, die zur Erblindung führen kann.
Apnoe-Alarm: Eine besondere Gefahr bei der Frühgeburt
Ein großes Problem bei Frühgeborenen ist die Apnoe – ein längerer Atemstillstand. Dies liegt darin begründet, dass die Lungenfunktion nicht voll entwickelt ist. Das kann zu einer gefährlichen Reduzierung des Sauerstoffgehalts im Blut oder zu einer Verminderung der Herzfrequenz führen. Bei unreifen Frühchen kommt daher häufig ein Beatmungsgerät zum Einsatz.
Wenn dieses nicht mehr benötigt wird, ist es dennoch erforderlich, Vorbeugungsmaßnahmen zu ergreifen. Ein Mittel ist die bereits im vorhergehenden Abschnitt beschriebene Sauerstofftherapie. Neben pharmakologischen Therapien – beispielsweise durch Koffein – hilft auch eine leicht erhöhte Lagerung des Oberkörpers des Babys.