Geld-Coachings via Instagram und TikTok
Finanz-Tipps von Influencern: Auf wen ihr nicht reinfallen dürft!

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Auf Instagram, Facebook und TikTok wimmelt es von selbsternannten Finanz-Influencern mit den unterschiedlichsten Tipps. Doch wie erkennen wir, wem wir da vertrauen können? Und welches Verhalten ist unseriös? Finanzunternehmerin Celine Nadolny erklärt, was besonders verdächtig ist.
Das große Problem mit den Finanz-Influencern im Netz
Finanz-Influencer – kurz Finfluencer – auf Social Media findet Nadolny generell bedenklich. Denn dort erreichen zweifelhafte Tipps eine große Anzahl an Menschen – ungefiltert. Für viele ist schwer zu unterscheiden, ob das wirklich gute Ratschläge sind. Denn wer überprüft die Influencer? Wer kontrolliert ihre Behauptungen über mögliche Gewinne?
„Das Hauptproblem sehe ich eben genau darin: Wie erkennen insbesondere finanziell unerfahrene Nutzer, welche Accounts seriös sind beziehungsweise seriöse Inhalte veröffentlichen und welche nicht?“ erklärt Finanzunternehmerin Celine Nadolny. Die ehemalige Vize-Miss-Germany ist vielfach ausgezeichnete Finanzunternehmerin. Gehört sogar zu den 30 unter 30 des Forbes-Magazins – einer Auszeichnung für unter 30-Jährige, die in ihrem Fach Außergewöhnliches erreicht haben.
Ihre ernüchternde Antwort: „Gar nicht. Ich denke, ich würde mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen zu behaupten, dass es deutlich mehr unehrliche und unredliche Finanzaccounts als seriöse gibt.“
Doch es gibt Möglichkeiten, sich vor der Abzocke der vermeintlichen Finanz-Coaches zu schützen – und trotzdem finanziell gute Entscheidungen zu treffen.
Video-Tipp: Finanzberatung auf Youtube, Tiktok, Instagram & Co. - wer ist seriös?
In diesen Fällen solltet ihr misstrauisch werden
Viele Möglichkeiten, die Tipps von Finanz-Influencern direkt bei Instagram, TikTok oder Facebook zu überprüfen, gibt es nicht. „Das gilt vor allem für Accounts, die komplett anonym bleiben. Reputation ist in Social Media Schall und Rauch“, erklärt Celine Nadolny.
„Worauf Nutzer wohl maßgeblich achten, ist beinahe alles käuflich zu erwerben: Fake-Follower, Fake-Kommentare, generischen Content, ein blauer Haken und eine aussagekräftige, aber nicht überprüfbare Biografie.“ Nur weil ein Profil authentisch aussieht, muss es das nicht sein.
Heißt: Wir können uns nicht darauf verlassen, dass ein Coach wirklich kompetent ist, nur weil das Profil so aussieht. Eine gesunde Portion Misstrauen müssen wir haben. Eine Google-Suche der Person bietet sich an. Denn es gibt auch seriöse Finfluencer – etwa Mitarbeiter aus der Finanzbranche – die ihr Wissen weitergeben.
Gegen allgemeine Informationen ist nichts einzuwenden. Doch sobald hohe Gewinne mit wenig Risiko versprochen werden, muss man misstrauisch werden.
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Vorsicht bei Werbung von Finanz-Coaches
Viele der vermeintlichen Experten verdienen mit ihren zweifelhaften Tipps eine Menge Geld. Das sollte man im Hinterkopf behalten. Celine Nadolny bringt es auf den Punkt: „Es ist höchst bedenklich, wie viele Menschen in der Finanzbranche einzig und allein damit ihr Geld verdienen, dass sie anderen gegenüber glaubwürdig verkaufen, dass sie wüssten, wie man sein Geld investieren muss, um den Markt zu schlagen.“
Ein Beispiel aus der Geschichte verdeutlicht das: „Im Goldrausch haben bekanntlich auch vor allem diejenigen Kasse gemacht, die den Glücksrittern die Karten, Schaufeln und Co. verkauft haben!“
Es gibt mittlerweile viele gute Möglichkeiten, sich über Geldanlage, Finanzen und Sparen zu informieren. Dazu zählen zum Beispiel gut bewertete Sachbücher und etablierte Finanzformate. Auf die bunt präsentierten, aber oftmals wenig fundierten Tipps vieler Finanz-Influencer solltet ihr nicht setzen.
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Diese Betrugsmaschen nutzen viele Finanz-Betrüger
Die Finanzunternehmerin kritisiert aber auch die Plattformen selbst. Vermeintliche Finanz-Influencer können sich im Netz präsentieren, wie sie möchten – denn niemand kontrolliert sie. „Meta macht gar nichts dagegen. Tausende Fake-Accounts kopieren andere Accounts im Namen, schreiben deren Follower an und locken sie in Betrugsmaschen“, kritisiert Nadolny.
Selbst wenn Dutzende Nutzer gleichzeitig einen Account melden, würde dieser nicht automatisch gesperrt werden. „Auch Fake Kommentare werden nicht unterbunden, die immer wieder Werbung für Scam machen“, so die erfahrene Finanz-Bloggerin.
Daher gilt: Selbst wenn die Tipps aus Kommentaren vertrauenswürdig klingen – lieber nicht darauf eingehen.