Verunreinigte Kinder-SchokoladeFerrero: EU-Behörde hat Vermutung - in dieser Zutat steckten die Salmonellen

ILLUSTRATION - 24.11.2016, Berlin: ARCHIV - Drei Überraschungseier der Firma Ferrero liegen auf einem Tisch. (zu dpa: «Nach Salmonellen-Fällen: Ferrero rechnet mit Einbußen an Ostern») Foto: Monika Skolimowska/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Nach Salmonellen-Fällen: Ferrero rechnet mit Einbußen an Ostern
skm lof sth sab nic, dpa, Monika Skolimowska

Nachdem in Europa hunderte Fälle von Salmonellen-Infektionen infolge des Verzehrs von Kinder-Schokolade bekannt wurden, hat der Hersteller Ferrero vorsorglich mehrere Produkte zurückgerufen. Die EU-Behörde ECDC will nun herausgefunden haben, auf welches Lebensmittel in der Schokolade die Bakterien zurückzuführen sind.

Hunderte Salmonellen-Fälle in Europa: EU-Behörde untersucht Zusammenhang mit Ferrero

In Sachen Lebensmittel war es in der vergangenen Woche die Meldung schlechthin: Ferrero ruft wegen des Verdachts auf Salmonellen einige seiner Produkte, darunter die bekannten Überraschungseier – Ü-Eier – , zurück.

Hintergrund des Rückrufs ist eine mögliche Verbindung zu Salmonellen-Ausbrüchen nach dem Verzehr derartiger Produkte in zehn europäischen Ländern. Betroffen sind vor allem Kinder. Mittlerweile sind hunderte Fälle bekannt – auch in Deutschland.

Die europäische Gesundheitsbehörde ECDC hat in der vergangenen Woche angekündigt, den Zusammenhang zwischen den Salmonellen-Infektionen und Ferrero untersuchen zu wollen. Erste Ergebnisse waren für diese Woche angekündigt. Und die Behörde scheint ihren Zeitplan einzuhalten.

ECDC will Herkunft über Salmonellen bei Ferrero herausgefunden haben

Am Dienstag gab die ECDC bekannt, dass die Salmonellen-Fälle möglicherweise mit der Verarbeitung von Buttermilch im betroffenen Werk in Belgien zusammenhängen könnten. Die Fabrik in Arlon musste am vergangenen Freitag (8. April) bereits schließen, weil belgische Behörden dem Unternehmen die Produktionslizenz entzogen haben.

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Weiterhin hätten die laufenden Untersuchungen der ECDC ergeben, dass Ferrero schon lange von den Salmonellen gewusst habe. Und zwar schon seit vier Monaten! Wie die EU-Behörde mitteilt, seien die Bakterien im Dezember 2021 in einem Buttermilch-Tank erstmalig festgestellt worden.

Das Unternehmen habe daraufhin seine Hygienemaßnahmen umgesetzt und mehrere Proben der Produkte entnommen. Nach negativen Salmonellen-Tests habe Ferrero die Schokoladenprodukte dann in ganz Europa und weltweit vertrieben.

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Kinder leiden am heftigsten unter Salmonellen-Infektionen

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Nach Salmonellen-Fällen: Ferrero rechnet mit Einbußen an Ostern
skm lof sth sab nic, dpa, Monika Skolimowska

Laut einer gemeinsamen Mitteilung der ECDC und der EU-Lebensmittelsicherheitsbehörde EFSA seien mittlerweile 119 bestätigte und 31 Verdachtsfälle in insgesamt zehn europäischen Ländern registriert worden (Stand 8. April 2022). Ursprünglich war die Rede von neun Ländern.

Die erste positive Probe sei am 21. Dezember in Großbritannien genommen worden, wo Mitte Februar dann eine Häufung von Salmonellen-Fällen gemeldet worden sei. Die meisten Infizierten sind Kinder, ein Teil von ihnen musste aufgrund der Schwere ihrer Infektionen ins Krankenhaus. Die Bilder der dreijährigen Brooklyn-Mai, die während ihrer Salmonellen-Infektion „leblos“ im Bett lag, gingen diese Woche um die Welt.

Sowohl die ECDC als auch die EFSA haben am Dienstag angekündigt, die Situation weiter genau zu beobachten. Weitere Untersuchungen seien im Werk in Arlon dringend nötig, um die grundlegende Ursache, den Zeitpunkt und mögliche Faktoren hinter der Kontamination zu identifizieren. (dpa/ahi)