FDP-Fraktionschef Christian Dürr im Interview
"Niemand sollte jetzt Benzin horten"
Der Fraktionsvorsitzende der FDP im Deutschen Bundestag, Christian Dürr, hat Bürgerinnen und Bürger dazu aufgerufen, kein Benzin zu horten bzw. nicht bis zum ersten Juni mit dem Tanken zu warten.
Mit Blick auf den von der Bundesregierung verabschiedeten Tankrabatt sagte Dürr im RTL/ntv Frühstart (im Video): „Dann haben wir ja drei Monate, insofern sollte da niemand horten. Das ist nicht besonders sinnvoll und der Tank ist ja auch vom Volumen her endlich.“
Der FDP-Politiker sagte, dass er keine langen Schlangen an den Tankstellen befürchte: „Ich bin davon überzeugt, dass die Menschen damit vernünftig umgehen werden.“ Gefragt nach der konkreten Wirkung des beschlossenen Tankrabatts antwortete Dürr: „Das werden wir merken: Es wird ganz konkret an der Zapfsäule runtergehen.“
9-Euro-Ticket: "Bund kann nicht dauerhaft zuschießen"
Auf die Frage, ob man z.B. das ebenfalls verabschiedete 9-Euro-Ticket für den ÖPNV auch über die drei Monate hinaus verlängern könne, sagte Dürr: „Der Bund kann hier nicht dauerhaft finanzieren, so ehrlich muss man sein.“ Die Verkehrsbetriebe seien aber „zum Wettbewerb aufgerufen“, um womöglich zu einem Modell eines 365-Tage-Tickets zu kommen.
Gefragt, ob die Bundesregierung generell nachlegen müsse bei den Entlastungen für die Menschen, sagte der FDP-Politiker: „Es wäre eine Illusion zu sagen, der Staat kann dauerhaft zuschießen. Wir müssen auch auf die Haushaltsdisziplin achten und dass die Steuerzahler dann auf der anderen Seite nicht über Gebühr belastet werden, denn die finanzieren den Haushalt.“
"Herr Merz ist desinformiert"
Ordentlich Kritik gab es von Christian Dürr in Richtung CDU Partei- und Fraktionschef Friedrich Merz.
Der hatte Bundeskanzler Olaf Scholz am Donnerstag im Bundestag vorgeworfen, dass in den vergangenen Wochen „so gut wie keine“ Waffen an die Ukraine geliefert worden seien und Scholz „ein Spiel“ mit der Öffentlichkeit treibe. Dazu sagte Dürr: „So ist es erstens nicht und zweitens: Herr Merz, obwohl er ein Politikprofi sein müsste, wirkt zurzeit ziemlich desinformiert.“
Gerade beim Thema Waffenlieferungen gehe es auch um sicherheitspolitische Fragen: „Man kann jetzt nicht die Wege der Waffenlieferungen aufzeigen, das würde ja nur Wladimir Putin in die Hände spielen“, sagte Dürr und fügte hinzu: „Herr Merz sollte sich bei seinen Fachleuten informieren, die wissen es in Wahrheit besser.“
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