Vermisstenfall Maddie McCann

Ex-Ermittler behauptet: Entführung des Mädchens war simuliert

Ex-Ermittler: Entführung des Mädchens war simuliert Vermisstenfall Maddie McCann
02:38 min
Vermisstenfall Maddie McCann
Ex-Ermittler: Entführung des Mädchens war simuliert

30 weitere Videos

Ex-Ermittler hält deutschen Verdächtigen für unschuldig

Wird der Fall Maddie McCann jemals gelöst? Dutzende Theorien existieren, jede Menge Verdächtige und – bisher – kein einziger Beweis, der das Schicksal des Kindes zweifelfrei klärt. Jetzt meldet sich der ehemalige Ermittler Goncalo Amaral aus Portugal zu Wort, der Maddies Eltern schwer belastet.

Goncalo Amaral war fünf Monate lang Ermittler im Fall Maddie McCann.
Goncalo Amaral war fünf Monate lang Ermittler im Fall Maddie McCann.
dpa

Amaral behauptet: Maddies Eltern sind schuldig

Die Anschuldigungen, die dieser Mann erhebt, wiegen schwer. Goncalo Amaral leitete im Jahr 2007 fünf Monate lang die Ermittlungen im Fall Maddie, ehe er gefeuert wurde. Im Interview mit der „Bild“-Zeitung behauptet er: Kate und Gerry MaCann sollen hinter dem Verschwinden ihrer Tochter Maddie stecken. Den Hauptverdächtigen, Christian B., hält er offenbar für unschuldig. „B. hat mit Maddies Verschwinden nichts zu tun", soll er dem Blatt unter anderem gesagt haben.

Und weiter: "Die Hauptverantwortlichen für das Verschwinden sind die, die das Sorgerecht hatten: die Eltern.“ Dabei sei er sich sicher: „Ich habe bis heute keine Zweifel, dass eine Entführung nur simuliert wurde." Seine Beweisführung: Es seien keine Fingerabdrücke an dem Fenster gefunden worden, durch das der Entführer hereingekommen sein soll. „Es gab Fingerabdrücke der Mutter, die zeigten, dass sie das Fenster geöffnet hat. Es waren die einzigen, die gefunden wurden.“

Staatsanwaltschaft hat "nicht den winzigsten Hauch eines Tatverdachtes gegen die Eltern"

Staatsanwalt Hans Christian Wolters
Staatsanwalt Hans Christian Wolters ermittelt im Fall Maddie McCann.
ole lop, dpa, Ole Spata

Der Braunschweiger Staatsanwalt Hans Christian Wolters teilte auf RTL-Anfrage mit: "Zu den Aussagen Herrn Amarals möchten wir uns nach wie vor nicht äußern, weil wir davon ausgehen, dass Herr Amaral keine Kenntnis vom aktuellen Ermittlungsstand hat und seine Aussagen daher für uns völlig irrelevant sind." Er betonte, dass es "nicht den winzigsten Hauch eines Tatverdachtes gegen die Eltern" gebe.

Wolters zufolge hat die Braunschweiger Behörde "materielle Beweise" für den Tod von Madeleine McCann. In diesem Zusammenhang wird gegen den deutschen Kinderschänder Christian B. ermittelt, der im Gefängnis sitzt und gegen den diverse Verfahren laufen.

Hierzu teilte Wolters mit, dass die Ermittlungen sicherlich noch bis ins nächste Jahr andauern würden. Ob es zu einer Anklageerhebung im Fall Maddie kommen wird, könne er derzeit nicht abschätzen. "Insbesondere durch die zwingend notwendigen, aber sehr zeitaufwendigen Rechtshilfeersuchen nach Portugal lassen sich die Ermittlungen leider nicht schneller führen", so die Erklärung.

Anzeige:

Empfehlungen unserer Partner

Maddie McCann verschwand kurz vor ihrem vierten Geburtstag

Maddie McCann verschwand am 3. Mai 2007.
Maddie McCann verschwand am 3. Mai 2007.

Maddie verschwand kurz vor ihrem vierten Geburtstag am 3. Mai 2007 aus der Appartement-Anlage im portugiesischen Praia da Luz. Ihre Eltern waren zum Tatzeitpunkt in einem Restaurant in der Nähe zum Abendessen. Seitdem hat die Polizei keinerlei abschließende Erkenntnisse zum Verschwinden des Mädchens gewinnen können.

Maddies Eltern Kate und Gerry McCann hatten sich immer wieder an die Öffentlichkeit gewandt und dazu aufgerufen, nach ihrer Tochter zu suchen und gesagt, dass ihre Tochter noch leben könnte.