99,9 % der Viren werden durch osmotischen Druck eliminiert

Plasma-Nasenspray gegen Corona-Infektionen - kann das helfen?

Ein Sprühstoß in die Nase und ich bin geschützt? Das klingt fast zu schön, um wahr zu sein.
Ein Sprühstoß in die Nase und ich bin geschützt? Das klingt fast zu schön, um wahr zu sein.
Lifestock, 2019 JOSEP SURIA (2019 JOSEP SURIA (Photographer) - [None], iStock

Plasma-Nasenspray eliminiert laut Studie 99,9 Prozent der Corona-Viren

Können wir die Corona-Pandemie mit Nasensprays endgültig und dauerhaft beenden und uns in Zukunft zusätzlich zur Impfung vor ihm schützen? Seit Beginn der Pandemie gibt es immer wieder Meldungen darüber, dass verschiedene Nasensprays das Coronavirus in der Nase eliminieren kann. Die Nase gilt nach wie vor als ein Haupteintrittsort des Virus. Eine Mannheimer Firma meldet nun: In Labor-Tests in Zusammenarbeit mit der Ruhr-Universität Bochum wurde bei einem Plasma-Nasenspray eine Effektivität von 99,9 Prozent festgestellt. Dr. Georg-Christian Zinn, Direktor des Hygienezentrums Bioscientia, schätzt ein, inwiefern der Einsatz eines solchen Sprays nützlich sein kann.

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Gut verträglich und für Schwangere und Kinder geeignet

Ein Sprühstoß in die Nase und ich bin geschützt? Das klingt fast zu schön, um wahr zu sein. Die Mannheimer Firma Regeno meldet heute in einer Pressemitteilung, dass ihr Plasma-Nasensprühgel laut Studie eines unabhängigen Prüflabors in Zusammenarbeit mit der Ruhr-Universität Bochum Corona-Viren zu 99,9 Prozent eliminiert. Das Produkt sei nebenwirkungsfrei, Keime könnten keine Resistenzen dagegen bilden. "Plasma Liquid ist in der Regel gut verträglich und auch für Schwangere und Kinder geeignet", so die Pressemitteilung. Ein Gutachten der Reproduktionstoxikologie der Universitätsklinik Ulm belege das. Die Produkte seien zudem frei von Chemie und Alkohol und wirkten rein physikalisch.

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Nasenspray gegen Corona Hoffnung in Pandemie
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So schätzt der Hygieniker das Produkt ein

Alle Versuche, auch auf lokaler Basis voranzukommen, sind für Hygieniker Dr. Georg-Christian Zinn grundsätzlich positiv zu bewerten. Allerdings stellt dies nur einen Zwischenschritt dar, denn geatmet werde schließlich auch durch den Mund, so der Hygieniker. "Das Entscheidende ist nicht, Viren abzutöten, das kann ich auch mit altem schottischen Whisky machen", sagt der Experte, "das Entscheidende ist tatsächlich, die Infektionshäufigkeit zu reduzieren - da habe ich jetzt noch keine Ergebnisse gesehen". Vor dem Hintergrund der angestrebten Herdenimmunität mache ein solches Nasenspray in seinen Augen daher überhaupt keinen Sinn. "Der Game Changer sind nicht lokale Maßnahmen, sondern Impfungen, die schwere Verläufe verhindern und die Infektionsweitergabe verhindern."

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Lösung eleminiert alle Keime durch osmotischen Druck

Schon lange sind Forscher auf der Suche nach einem Mittel, das Wunden heilt und Infektionen zuverlässig und ohne Nebenwirkungen verhindert. Ein Forschungsbereich: Plasma. In der Natur kommt Plasma zum Beispiel als Blitz vor - viel zu heiß, um es am Menschen anzuwenden. Schon länger ist es gelungen, Plasma mit einer Temperatur von 30 Grad zu produzieren und damit zum Beispiel Wundheilung zu beschleunigen. Der nächste Schritt: Plasma als Nasenspray herstellen, um die Schleimhäute damit zu behandeln. Dabei wird in einem speziellen Verfahren eine Kochsalzlösung elektrolytisch aufgeladen. Die geladene Lösung eleminiert durch osmotischen Druck alle Art Keime - inklusive multi-resistente wie MRSA. Damit soll vor allem Menschen mit chronischen Nasenleiden geholfen werden. Aber es funktioniert eben auch beim Coronavirus Sars-CoV-2.

Mehrere Spray-Lösungen gegen Corona in Arbeit

Die Firma aus Mannheim ist nicht die einzige, die an einer solchen Lösung arbeitet. Wissenschaftler der englischen Birmingham Universität entwickeln schon seit April des vergangenen Jahres ein Corona-Nasenspray. Auch die Uniklinik Köln könnte ein Medikament gefunden haben, das Hoffnung in der Corona-Pandemie macht. Es handelt sich um ein Nasenspray für Allergiker, das schwere Verläufe verhindern kann. Der Wirkstoff: Azelastin. In Erlangen wurden Carragelose-haltige Nasenprays in Forschungen mit Krankenhauspersonal eingesetzt. Mehrere Laboruntersuchungen konnten dabei bereits die Wirkung von Carragelose gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 in Zellkultur belegen.

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