Erschreckende Bilder eines AngriffsAngriff auf vier Pfoten: 70 Kilo-Hund beißt immer wieder andere Vierbeiner
Die Nachbarn im Bremer Stadtteil Kattenturm haben Angst, mit ihren Hunden auf die Straße zu gehen, denn immer wieder soll ein bestimmter Hund andere Tiere angreifen. Die Besitzerin hat ihren Liebling, der rund 70 Kilo auf die Waage bringen soll, offenbar nicht im Griff. Einer der Angriffe wurde nun mit einem Handy festgehalten. Die erschreckenden Bilder sehen Sie im Video.
Ein Wachhund in der Großstadt
Der Angreifer soll ein Boerboel sein. Hunde dieser Rasse werden zwar als ruhig beschrieben, sollen aber auch einen starken Schutztrieb haben und werden eigentlich in ihrem Heimatland Südafrika als Hofhunde eingesetzt. Dass dieser Hund in Bremen anscheinend sein Frauchen also nur beschützen will, liegt nahe. Jennifer und Heike Dierks aus der Nachbarschaft haben weit kleinere Hunde an den Leinen, die auch schon angegriffen worden sein sollen.
„Dann hat es mit einem Mal bei ihm einen Schalter umgelegt und er hat meinen Hund attackiert“, erzählt Jennifer Dierks. Heike Dierks stimmt zu: „Bei ihm ist das so: Von jetzt auf gleich“. Für sie ist der Boerboel kein normaler Hund, sondern „ein ganz anderes Kaliber“. Mindestens zwei Anzeigen soll die Besitzerin schon bekommen haben, nachdem Hunde in der Nachbarschaft angegriffen wurden. Jennifer und Heike Dierks machen um Hund und Halterin nun immer einen ganz großen Bogen.
Manche Hundebesitzer sind naiv
Auch Hundetrainer Harald Klatt hat das Video des Angriffs gesehen. Er macht der Besitzerin keine Vorwürfe, sagt aber, dass mit dem Hund gearbeitet werden müsse, damit so etwas nicht immer wieder vorkäme. „Bei allen Hunden ist es wichtig, wie beim Hunderudel auch, dass die Struktur innerhalb des Rudels, zwischen Mensch und Hund zuhause stimmt“, so der Hundetrainer. So ein Hund müsse konsequenter als ein Schoßhund behandelt werden.
Auch das Verhalten während des Angriffs würde zeigen, wie hilflos die Besitzerin sei: „Nur ‚Pfui Pfui Pfui‘, Sie sehen es an dem Video, bei den Hunden passiert nichts. Sie sind in ihrer eigenen Parallelwelt. Ob da jemand ‚Pfui‘ oder ‚Sitz‘, ‚Platz‘ oder ‚Aus‘ sagt, reagieren die gar nicht drauf, macht auch gar keinen Sinn.“ Deshalb sei es wichtig, anderen Hunden von Anfang an aus dem Weg zu gehen und für Ablenkung zu sorgen. Außerdem sei ein Maulkorb notwendig, auch zur Sicherheit der Besitzerin.
Das Ordnungsamt greift ein
Der Besitzer des angegriffenen Hundes aus dem Video soll laut einer Nachbarin Strafanzeige gestellt haben. Aber es gibt noch andere Konsequenzen für die Besitzerin des rund 70 Kilo schweren Hundes: Der Boerboel muss nun einen Maulkorb tragen, das Ordnungsamt Bremen soll das kontrollieren. Für die Nachbarn ist diese Maßnahme beruhigend, denn vorher soll sich die Halterin uneinsichtig gezeigt haben, wenn sie auf ihren Hund angesprochen wurde. Und wahrscheinlich lässt es sich in der Nachbarschaft nun wieder entspannter Gassi gehen.