Mediziner verrät, was stimmt - und was nicht

Erkältungsmythen im Check: Hilft heißes Bier wirklich?

Die Nase läuft, der Hals kratzt, der Kopf schmerzt.
Wer unter einer Erkältung mit Husten, Schnupfen und Heiserkeit leidet, hofft auf schnelle Linderung der Symptome. Die einen schwören auf Vitamine, die anderen auf heißes Bier und wieder andere auf Abhärtung durch Wechselduschen. Doch was hilft wirklich?

Zink, Bier, Wechselduschen: Was hilft gegen die Erkältung – und was nicht?

„Putzen!” – Das haben wir als Kind doch bestimmt alle schon mal zu hören bekommen, wenn die laufende Nase immer wieder hochgezogen wurde, oder? Aber haben uns unsere Eltern uns damit wirklich einen guten Rat gegeben? Genauso wird Kindern gerne erklärt, dass sie sich warm anziehen müssen. Denn wem kalt ist, der wird krank. Aber stimmt es wirklich, dass man sich erkältet, nur weil man friert? Die überraschenden Antworten gibt’s im Video.

Dort erklärt Allgemeinmediziner Dr. Sven Schellberg auch, ob Vitamin C und Zink die Erkältungszeit wirklich verkürzen können und wir verraten, was es mit der Annahme auf sich hat, dass warmes Bier die Genesung fördern soll.

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Ist der Nasenschleim grün, sind Bakterien im Spiel –stimmt das wirklich?

Ein weiterer weitverbreiteter Mythos lautet: grüner Nasenschleim ist ein Zeichen für eine bakterielle Infektion. Fest steht: Nasenschleim und Hustensekret sind bei einer durch Viren ausgelösten Infektion vor allem anfangs meist klar und durchsichtig. Der Körper produziert den Schleim vermehrt, um die Erreger darin einzubetten und leichter nach draußen zu befördern. Verfärbt sich das Sekret im Laufe der Erkrankung gelblich oder grünlich, kann das ein Hinweis auf eine Infektion durch Bakterien sein – muss es aber nicht.

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Warum gibt es eigentlich keine Impfung gegen Erkältung?

So nervig eine Erkältung auch ist: Schützen kann man sich zumindest durch eine Impfung nicht. Denn es gibt keine gegen „einfache” Erkältungen. Der Grund ist leicht verständlich: Die Rhinoviren treten in mehr als 100 verschiedenen Varianten auf, die sich zudem ständig verändern. Für jede Variante müsste ein eigener Impfstoff entwickelt werden.

Bei der klassichen Grippe ist das anders: Jeweils im Frühjahr und Sommer untersuchen Forschungsteams Grippeviren, die auf der Südhalbkugel zirkulieren, um herauszufinden, welche Virusstämme sich vermutlich durchsetzen – und sich später auf der Nordhalbkugel ausbreiten werden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) legt dann die Zusammensetzung des Grippeimpfstoffs fest. (dpa/sli/vho)