"Persönliche Probleme"?

Er soll einen Mann (23) im Restaurant erschossen haben: Angeklagter muss lebenslang in Haft

Am 19. September 2022 eskaliert offenbar zuerst ein Streit in diesem türkischen Restaurant. Danach wird die Polizei noch zu einem weiteren Tatort gerufen.
Am 19. September 2022 eskaliert offenbar zuerst ein Streit in diesem türkischen Restaurant. Danach wird die Polizei noch zu einem weiteren Tatort gerufen.
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Aslan C. soll einen 23-Jährigen erschossen, einen 39-Jährigen schwer verletzt und auch auf Rettungskräfte gezielt haben. Am Dienstag (13. Juni) ist das Urteil am Landgericht Stade gefallen: Der 29-Jährige muss lebenslang in Haft – wegen Mordes, versuchten Todschlags und gefährlicher Körperverletzung. Dazu kommen diverse Geldstrafen. Doch was steckt überhaupt hinter der mutmaßlichen Tat?

Stade: 23-Jähriger stirbt nach Streit

Es ist der Abend des 19. Septembers 2022. In einem Restaurant in Stade eskaliert offenbar ein Streit, es soll eine Prügelei geben. Dann wird ein 23-jähriger Mitarbeiter offenbar von einer Pistolenkugel getroffen, er stirbt kurze Zeit später im Krankenhaus. Geschossen haben soll Aslan C. – und der macht offenbar einfach weiter: Laut Staatsanwaltschaft soll er danach auf drei zufällig anwesende Rettungskräfte geschossen haben, um seine Tat zu verschleiern. Die Schüsse sollen aber ihr Ziel verfehlt haben. Dann geht Aslan C. offenbar weiter zu der Wohnung eines 39-Jährigen und verletzt den Mann durch einen Bauchschuss schwer.

Mord an "Sündenböcken"?

„Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Angeklagte das erste Opfer getötet hat und dabei ganz bewusst vorgegangen ist und das Mordmerkmal der Heimtücke und der niedrigen Beweggründe hier gegeben ist“, erklärt Petra Linzer vom Landgericht Stade am vorigen Verhandlungstag (2. Juni). Ein „richtiges“ Motiv fehlt auch nach Urteil. "Die Staatsanwaltschaft stützt sich hier auch auf den Sachverständigen, der ausgeführt hat, naja, er hatte wohl persönliche Probleme und beide Opfer, die jetzt auch getroffen worden sind, das waren im Prinzip die Sündenböcke für ihn.“

Aslan C. gibt die Vorwürfe in der Verhandlung zwar teilweise zu, zeigt aber keine Reue und entschuldigt sich auch am letzten Verhandlungstag nicht bei den Opfern bzw. den Angehörigen. (dka)