Auch auf Rettungskräfte wird geschossen
23-Jähriger stirbt bei Schüssen in Stade
von Sandra Weiß
In einem türkischen Restaurant in Stade ist am Montagabend (19.09.) offenbar ein Streit eskaliert. Mehrere Personen sollen sich geprügelt haben, es sollen Stühle durch die Gegend geflogen sein. Dann fiel offenbar ein Schuss. Wenig später sind auch zufällig anwesende Rettungskräfte in Gefahr.
Reanimation auf der Terrasse
Am späten Montagabend gegen Mitternacht finden Polizeikräfte einen 23-Jährigen auf der Terrasse des türkischen Restaurants. Er hat eine schwere Schussverletzung im Oberkörper. Noch bevor die Rettungskräfte eintreffen, versuchen Polizeibeamte den jungen Mann zu reanimieren, aber der 23-Jährige verstirbt kurz danach. Der Einsatz ist für die Polizei aber noch nicht zu Ende.
Stade: Weiterer Mann angeschossen
Plötzlich hören die Einsatzkräfte ein Knallgeräusch. Ein Schuss? Sie werden zu einer weiteren Auseinandersetzung zwischen drei Männern ganz in der Nähe gerufen. Vor einem Firmengebäude halten zwei Männer einen 28-jährigen Stader am Boden. Die Polizeikräfte greifen ein und nehmen alle drei Männer vorläufig fest. Der 28-Jährige kommt mit einer schweren Kopfverletzung ins Krankenhaus. Die Staatsanwaltschaft Stade beantragt am Mittwoch (21.09.) einen Haftbefehl gegen den Mann. Er soll unter anderem den 23-Jährigen heimtückisch ermordet haben.
Hinter dem Haus entdecken die Einsatzkräfte einen weiteren Verletzten. Ein 39-jähriger Stader wird mit einer schweren Schussverletzung im Oberkörper ebenfalls ins Krankenhaus gebracht, schwebt aber nicht in Lebensgefahr. Im Treppenhaus der Firma finden die Einsatzkräfte dann eine Schusswaffe mit Schalldämpfer. Ob es einen Zusammenhang zu dem Streit in dem türkischen Restaurant gibt, prüft die Polizei.
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Schüsse auf Rettungskräfte
Zwei Tage nach der schrecklichen Tat erklärt die Staatsanwaltschaft weiter, dass der mutmaßliche Schütze nach dem Schuss auf den 23-Jährigen offenbar drei zufällig anwesende Rettungskräfte entdeckt und erneut geschossen hat, um seine Tat zu verschleiern und die Rettung des Angeschossenen zu behindern. Die Schüsse verfehlen aber ihr Ziel. Der 28-Jährige muss sich deswegen nicht nur wegen Mordes, sondern auch wegen versuchten Mordes in drei Fällen sowie versuchten Totschlags (an dem 39-Jährigen) verantworten.
Offen ist weiter die Frage, ob es Feindschaften zwischen den Männern gab oder sogar Rache eine Rolle gespielt haben könnte.