Zwei Kraftwerksblöcke laufen weiter bis 2024
Energiekonzern RWE will Kohleausstieg auf 2030 vorziehen

Der Energiekonzern RWE will den Kohleausstieg um acht Jahre auf das Jahr 2030 vorziehen. Das sieht eine Vereinbarung auf Eckpunkte zwischen RWE, dem Bundeswirtschaftsministerium und dem NRW-Wirtschaftsministerium vor.
Zugleich sollen zwei Kraftwerksblöcke, die nach derzeitiger Rechtslage Ende des Jahres stillgelegt werden sollten, bis ins Frühjahr 2024 weiterlaufen. Damit soll die Versorgungssicherheit gestärkt und Erdgas im Strommarkt eingespart werden, wie das NRW-Wirtschaftsministerium mitteilte.
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RWE will an den ehemaligen Gruben Windräder bauen
"Das ist ein guter Tag für den Klimaschutz", sagte Habeck. Im Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung ist von einem Kohle-Ausstieg "idealerweise" bis 2030 die Rede. Steinkohlekraftwerke werden jedoch nach derzeitiger Rechtslage voraussichtlich bis Anfang der 30er Jahre laufen. Zudem sind in Ostdeutschland noch eine Reihe im Vergleich zu NRW modernere Braunkohlekraftwerke in Betrieb.
Laut RWE-Berechnungen werden mit dem früheren Aus für die Kraftwerke im rheinischen Revier rund 280 Millionen Tonnen Klimagase weniger ausgestoßen. Der Konzern sicherte zudem zu, an den ehemaligen Braunkohlegruben Windräder mit einem Gigawatt-Leistung zu bauen. Rein rechnerisch entspräche dies - wenn der Wind immer wehte - der Leistung eines AKW.
Der Ort Lützerath wird nicht bleiben

Allerdings bedeutet die Reaktivierung der Braunkohlemeiler, die in der Gaskrise bis Frühjahr 2024 laufen sollen, dass die Ortschaft Lützerath abgebaggert wird. Sie war zuletzt zu einem Symbol des Widerstandes gegen die klimaschädliche Kohle geworden. Die Siedlung müsse aber von RWE für den Braunkohleabbau in Anspruch genommen werden, räumte auch NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur ein - "auch wenn ich es mir anders gewünscht hätte."
Die Ampel-Koalition auf Bundesebene hat zum Ziel, den bisher spätestens bis 2038 geplanten Kohleausstieg in Deutschland „idealerweise“ auf 2030 vorzuziehen, wie es im Koalitionsvertrag heißt. (reuters/dpa/eku)
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