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Kohleausstieg

Der Kohleausstieg wurde in Deutschland 2019 als Beitrag gegen den Klimawandel beschlossen. 2038 soll das letzte Kohlekraftwerk vom Netz gehen.

Kohleausstieg picture alliance / Andreas Franke | Andreas Franke

Der Kohleausstieg ist die politische Entscheidung, auf die Kohle als Energieträger langfristig zu verzichten. Beim Kohleausstieg geht es vor allem darum, den Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) zu verringern und damit die im Jahr 2015 in Paris beschlossenen Klimaziele zu verwirklichen.

Kohleverbrennung als Gesundheits- und Umweltproblem

Die Forderung nach einem Kohleausstieg wurde bereits gegen Ende des 20. Jahrhunderts laut - vor allem von Umweltschützern. Dass die Kohleverbrennung eine Ursache für zahlreiche Krankheiten ist, ist in der Gesundheitsforschung unbestritten: Die Luftverschmutzung durch die Verbrennung von Kohle führt bereits heute weltweit zu Millionen von verfrühten Todesfällen, vor allem in Indien und China. Seit der Jahrtausendwende rückt in der politischen Diskussion um den Kohleausstieg vor allem die Anheizung des Treibhauseffekts durch den Ausstoß von CO2 in den Vordergrund. Als fossiler Energieträger trägt Kohle neben Erdöl in einem großen Ausmaß zum Klimawandel bei. So werden etwa 40 Prozent des Stroms auf der Welt durch Kohle erzeugt.

Der Kohleausstieg in Deutschland

Obwohl Experten einen Kohleausstieg bis spätestens 2030 empfehlen, um die Erderwärmung deutlich unter 2 Grad Celsius zu halten, beschloss die Kohlekommission der Bundesregierung im Januar 2019 den endgültigen Ausstieg aus der Kohlekraft erst zum Jahr 2038. Der deutsche Kohleausstieg legt unter anderem fest, dass ab 2019 keine neuen Kohlekraftwerke mehr genehmigt, gebaut oder ans Netz gehen dürfen. Bis zum Jahr 2022 sollen 12,5 Gigawatt Kraftwerksleistung abgeschaltet werden. Im Jahr 2032 soll zudem geprüft werden, ob ein früherer Kohleausstieg bis 2035 möglich ist. In der Kohlekommission waren verschiedene Mitglieder aus der Politik und Nichtregierungsorganisationen vertreten. In dieser Kommission wurde erstmals ein Fahrplan für den nationalen Kohleausstieg entwickelt. In einigen Punkten legten Mitglieder der Kommission Sondervoten ein. So hält die Umweltschutzorganisation Greenpeace das Austrittsdatum 2038 für nicht ausreichend, um die in Paris beschlossenen Klimaziele zu erreichen.