Jetzt stehen die mutmaßlichen Werfer vor Gericht

Heruntergeworfener Gullydeckel tötet fast Ehepaar auf der Autobahn

Prozess
Die mutmaßlichen Gullydeckelwerfer waren zum Tatzeitpunkt teilweise noch minderjährig.
RTL Nord
von Samira Bonneik und Jenny Richter

Unfassbare Attacke!
Drei junge Männer sollen am 20. August vergangenen Jahres zwei Gullydeckel von einer Autobahnbrücke auf die A7 geworfen haben. Einer der Gullydeckel trifft die Windschutzscheibe eines Golfs, verletzt die Insassen Dieter (52) und Rita E. (43) schwer.

Mehr als ein dummer Jungenstreich

Rita E. schwebt zwischenzeitlich sogar in Lebensgefahr. Der 24-Kilo schwere Gullydeckel knallt direkt durch die Windschutzscheibe ihres Autos. Die Staatsanwaltschaft spricht am Mittwoch von einer heimtückischen Tat, bei der die Maurice M., Tobias O. und Jan S. billigend den Tod von Verkehrsteilnehmern in Kauf genommen hätten. Insgesamt sollen die drei jungen Männer kurz zuvor vier Gullydeckel gestohlen haben und zwei davon auf die A7 geworfen haben. Der zweite trifft jedoch glücklicherweise kein weiteres Auto.

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Im Video: Während voller Fahrt schleudert Hammer auf Auto

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Angespannte Stimmung beim Prozessauftakt - Öffentlichkeit wird ausgeschlossen

Zwei der mutmalichen Täter sitzen in Untersuchungshaft in der Jugendanstalt Hameln. Wegen ihres noch jungen Alters hat die Kammer die Öffentlichkeit vom Prozessauftakt ausgeschlossen. Nachdem die Anklege verlesen wurden mussten alle Journalisten und Zuhöher den Saal verlassen. Maurice M., Tobias O. und Jan S. stehen am Mittwoch wegen versuchten Mordes, gefährlicher Körperverletzung und gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr vor dem Hildesheimer Landgericht. „Die drei Angeklagten haben alle sehr betroffen und angespannt gewirkt. Vorallem Maurice M., einer der drei Hauptangeklagten, hat während der Verleseung der Anklage starr auf einen Punkt nach unten geschaut“, beschreibt RTL-Reporterin Jenny Richter die Stimmung beim Prozessauftakt.

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Weil einer der mutmaßlichen Täter zum Zeitpunkt der Attacke erst 17 Jahre alt war, wird er vom Gericht nach dem Jugendstrafrecht beurteilt. Den beiden anderen Angeklagten könnte im Falle einer Veruteilung wegen versuchten Mordes eine Haftstrafe von bis zu 15 Jahren drohen.