Deutschlands beliebtestes Techno-Festival

Dealer auf Fusion-Festival mit "Blue Punisher"-Pillen erwischt

ARCHIV - 27.06.2019, Mecklenburg-Vorpommern, Lärz: Festivalbesucher tanzen auf einer mit leuchtenden Ballonen geschmückten Bühne auf dem Gelände des Fusion-Festival. In einer Woche soll in Lärz das Fusion-Festival 2023 beginnen. Die Veranstalter erwarten wieder mehrere zehntausend Gäste - und warnen vor Betrügern. (zu dpa "Fusion-Veranstalter warnen vor Betrug - 70 000 Gäste erwartet") Foto: Christian Charisius/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Auf der Fusion feiern auch in diesem Jahr wieder mehrere zehntausend Menschen.
chc jat sab, dpa, Christian Charisius

Wird Deutschlands beliebtestes Techno-Festival von der gefährlichen 'Blue-Punisher'-Pille überschwemmt?
Auf dem Fusion-Festival (Kreis Mecklenburgische Seenplatte) wurde am Donnerstag ein Mann wegen Verdachts des Drogenhandels festgenommen. Unter den vielen Drogen, die er dabei hatte, befanden sich auch 60 "Blue Punisher"-Pillen (blauer Bestrafer). Nach dem Konsum einer solchen Ecstasy-Tablette war Anfang der Woche eine 13-Jährige gestorben.

Hunderte Pillen und 10.000 Euro in bar: Mutmaßlicher Drogenhändler festgenommen

Ein Besucher meldete den mutmaßlichen Dealer der Festival-Security. Bei der Kontrolle fanden sie hunderte Ecstasy-Tabletten, 180 LSD-Trips und 10.000 Euro Bargeld bei dem 29-Jährigen. Möglicherweise hat der unbekannte Besucher schlimmeres verhindert. Die Polizei sucht jetzt nach diesem Zeugen.

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Anfang der Woche war in Altentreptow, rund 60 Kilometer vom Festivalgelände entfernt, die 13-Jährige Finja gestorben, nachdem sie eine „Blue Punisher“-Pille genommen hatte. Zwei weitere Mädchen im Alter von 14 und 15 mussten ins Krankenhaus – auch sie sollen die Pille geschluckt haben. Die Veranstalter des beliebten Techno-Festivals mit bis zu 70.000 Besuchern sind alarmiert.

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Die Hausordnung der Fusion
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Veranstalter warnen vor "Blue Punisher"

Mit Aushängen und Fotos warnt der Veranstalter die Festivalbesucher vor den Gefahren der Ecstasy-Pille "Blue Punisher". Es gebe für eventuelle Notfälle auch acht Intensivbeobachtungsplätze und ein großes medizinisches Team mit insgesamt rund 400 Personen, darunter Ärzte, Psychologen, Pfleger und Drogenberater. Der Konsum sei auf dem Festival jedoch letztlich ein Nebenaspekt.

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Drogenberatung auf dem Festival - Festival-Arzt: Das ist Gift fürs Gehirn

Auf dem Festivalgelände wird es außerdem Stationen zur Aufklärung geben. Der Ärztliche Leiter des Festivals, Gernot Rücker, erklärte der Deutschen Presse-Agentur, dass letztlich die hohe Dosierung der "Blue Punisher"-Pille das Problem sei. Normalerweise sei die Droge in der korrekten Dosierung steuerbar, aber für kindliche Gehirne seien Psychomodulatoren wie Koffein, Nikotin und Alkohol immer schädlich. „Das ist Gift fürs Hirn“, sagte der Mediziner. Er gab zu bedenken, dass Ecstasy-Pillen täglich millionenfach in Deutschland im Umlauf seien. Das habe nichts mit dem Festival zu tun. (kra)