Schülerin hatte keine Chance zu überleben
Expertin warnt nach Ecstasy-Tod von Finja (13): „Eine Pille ist wie Russisches Roulette“
Nach dem Drogentod von Finja (13) sind die gefährlichen „Blue Punisher“-Pillen im Großraum Neubrandenburg noch im Umlauf – und werden vermutlich weitere junge Leben kosten, schätzt die Polizei. Im RTL-Interview spricht Drogen-Beraterin Claudia Berger über die tödliche Gefahr.
„Eine Pille kann sofort zum Tod führen“
Sie sind klein, blau und sehen eigentlich nicht sonderlich gefährlich aus – doch Claudia Berger weiß: Die „Blue Punisher“, eine Ecstasy-Pille mit hohem Wirkstoffgehalt, kann großen Schaden anrichten. „Eine Ecstasy-Pille ist wie russisches Roulette – eine Pille kann sofort zum Tod führen“, sagt sie im RTL-Interview. Inzwischen werde in die Pillen immer mehr reingemischt, dadurch könne man nicht einschätzen, wie stark die Wirkung der Pille tatsächlich ist, erklärt Berger weiter.
Fast 20 Jahre lang war Claudia Berger selbst drogenabhängig. Sie hat hautnah erlebt, wie Freunde durch Drogen ihr Leben lassen mussten. Den Absprung hat sie zum Glück geschafft. Nun warnt sie Jugendliche vor dem Drogenkonsum.
Tödliche Gefahr durch Ecstasy: Finja (13) hatte keine Chance – sie erlitt „massive Vergiftung“
Wie schnell der Tod letztendlich nach der Einnahme eintreten kann, zeigt sich im Fall der Schülerin Finja aus Neubrandenburg. Die Schülerin hatte nach der Einnahme der „Punisher Pille“ keine Chance. Ihr Arzt, Dr. Sven Armbrust, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin in Neubrandenburg sagt im RTL-Interview, die 13-Jährige habe „eine massive Vergiftung des Gehirns“ erlitten.
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Tödliche Gefahr: 1.990 Drogentote im Jahr 2022 – fast 400 waren unter 30 Jahre alt
Ein Blick auf die Statistik zeigt: Das traurige Schicksal von Finja ist kein Einzelfall. Nach Angaben des Bundeskriminalamtes gab es im vergangenen Jahr 1.990 Drogentote. Fast 400 von ihnen waren unter 30 Jahre alt, 21 davon minderjährig. (ibü/dpa)