Ukraine-KriegExperten ordnen ein: Muss Lawrows Weltkriegs-Drohung uns Angst machen?

Russlands Außenminister Sergej Lawrow sieht eine reale Gefahr für den Ausbruch eines Dritten Weltkriegs – und droht damit dem Westen. Er machte in einem Interview im russischen Fernsehen zudem deutlich, dass er Waffenlieferungen der Nato an die Ukraine als berechtigte Angriffsziele für sein Land betrachtet. Doch muss die Weltkriegs-Drohung uns Angst machen? Politik-Experte Markus Kaim ordnet Lawrows Drohung im Interview mit RTL/ntv ein.
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Lawrow droht mit Dritten Weltkrieg - Russland will den "Handlungsspielraum" einschränken

Die Gefahr eines Dritten Weltkrieges sei „ernst, sie ist real, sie darf nicht unterschätzt werden“, sagte Lawrow in dem Interview. Gleichzeitig erklärte er, dass er nicht wolle, dass in einer derartigen Situation die Risiken noch weiter künstlich aufgebläht würden.

Für Kaim steht fest: Lawrows Drohung füge sich in „eine Reihe der Einschüchterungs- und Bedrohungspolitik der letzten Wochen und Monate“. Russlands Ziel sei es, „den Handlungsspielraum westlicher Politik einzuschränken“, erklärt Experte Kaim. Dennoch sagt er: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass Russland Interesse daran hat, sich in einen solchen Krieg verwickeln zu lassen.“

Auch Militär-Experte Thomas Wiegold entschärft die Situation. Russland habe nicht gedroht, einen Dritten Weltkrieg zu starten, sondern „hat seine Besorgnis Ausdruck gegeben“. Lawrow sei nicht korrekt übersetzt worden, so Wiegold im Gespräch mit ntv. (jaw, mit dpa)