Passanten filmen neuen Fall von Polizeigewalt
Drei US-Polizisten prügeln auf Mann ein - er lag bereits am Boden!
Drei Polizisten knien auf einem am Boden liegenden Mann und prügeln auf ihn ein. Einige Schläge treffen ihn mitten ins Gesicht, sein Kopf kracht mehrmals auf den Betonboden. Passanten filmen den Vorfall in der Nähe der Ortschaft Mulberry im US-Bundesstaat Arkansas zufällig mit ihrem Handy – unkenntlich gemachte Teile davon zeigen wir im Video. Es ist der neueste dokumentierte Fall von Polizeigewalt in den USA. Und wie viele vor ihm wirft er vor allem eine Frage auf: Wie konnte es so weit kommen?
Polizeigewalt in Arkansas: Prügelvideo sorgt für Empörung
Der Vorfall ereignete sich am Sonntagmorgen vor einem Supermarkt. Die Polizisten sollen den 27-jährigen Weißen Medienberichten zufolge festgenommen haben, weil er kurz zuvor den Angestellten einer Tankstelle bedroht haben soll. Demnach habe er sich zunächst friedlich verhalten, soll die Beamten wenig später aber angegriffen haben. Daraufhin – so meldet es der amerikanische TV-Sender 40/29 NEWS – hätten die Polizisten versucht, den Mann „unter Kontrolle zu bringen“.
Einer der Passanten, der die Prügelszene filmte, soll die Polizisten laut CNN sogar gebeten haben, aufzuhören. Scheinbar ohne Erfolg. Das Video aus Arkansas verbreitete sich rasant im Netz.
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Mann verprügelt: Drei US-Polizisten beurlaubt
Gegen die drei Polizisten wird inzwischen ermittelt, wie der Gouverneur von Arkansas, Asa Hutchinson, offiziell bestätigte. Die Staatsanwaltschaft prüfe, ob und inwieweit der Einsatz von Gewalt gerechtfertigt gewesen sei. Bis das Ergebnis vorliegt, werden die Beamten beurlaubt.
„Die Stadt Mulberry und die Polizeibehörde von Mulberry nehmen diese Ermittlungen sehr ernst und ziehen alle ihre Beamten für ihre Handlungen zur Rechenschaft“, schrieb die Polizeibehörde in einem Facebook-Post.
Polizeigewalt in den USA - kein Einzelfall

Rassismus und Polizeigewalt beschäftigen seit langem die US-Gesellschaft. Weit über die Vereinigten Staaten hinaus empörte der gewaltsame Tod von George Floyd die Menschen, festgehalten in einem rund zehn Minuten langen Video.
Weil sich die von Polizisten verübte Gewalt in vielen Fällen gegen schwarze Menschen richtete – Tamir Rice (†12) oder Breonna Taylor (†26) sind nur die prominentesten Beispiele –gingen Hunderttausende Menschen weltweit auf die Straße und begründeten die Bewegung „Black Lives Matter“. (sbl)