Welche Fette sind denn jetzt wirklich gesund? Und womit sollten wir kochen?

Die Preise explodieren: Darauf sollten Sie beim Speiseöl-Einkauf achten

Darauf sollten Sie beim Speiseöl-Einkauf achten Was ist gesund - und was nicht?
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Was ist gesund - und was nicht?
Darauf sollten Sie beim Speiseöl-Einkauf achten

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Das Thema Speiseöl ist seit einigen Monaten vermehrt in aller Munde, denn: Einige Menschen haben es nicht nur aus Angst vor Knappheit gehamstert – sondern es ist auch noch deutlich teurer geworden. Darüber hinaus halten sich einige Speiseöl-Mythen noch immer hartnäckig: Olivenöl darf man nicht anbraten, Fett macht fett und Butter ist ja sowieso viel gesünder als Margarine. Was steckt wirklich dahinter? Die Auflösung sehen Sie im Video. Ernährungsexperte Dr. Volker Manz hat uns zudem erklärt, zu welchen Produkten er greifen würde.

Butter oder Margarine? Das empfiehlt der Ernährungsexperte

Zuerst einmal sei gesagt: „Öl ist Fett – nur in einem anderen Aggregatzustand“, erklärt Manz im Interview mit RTL. Zu den Fetten gehören zum Beispiel Streichfette wie Butter und Margarine. Zumindest was die Kalorien angeht, unterscheiden sie sich tatsächlich gar nicht so stark voneinander. Aber Butter ist ein Naturprodukt, wodurch der Vitamingehalt hier deutlich höher ist als bei der im Labor hergestellten Margarine. Der Ernährungsexperte empfiehlt im RTL-Interview ebenfalls die Butter: „Ich würde eher zu Bio- oder Weidebutter tendieren, weil die Margarine industriell angefasst wurde. Das heißt, ich muss ja irgendwie Öl mit Wasser vermengen, dazu brauche ich Emulgatoren – und das ist schon Chemie.“

Fettig ist beides gleichermaßen – aber das ist okay, denn: Unser Körper braucht Fett. Ungesättigte Fettsäuren etwa sind gut für uns und können vom Körper gut abgebaut werden. Zu finden sind sie in Lebensmitteln wie Oliven- oder Leinöl, Fisch oder Nüssen. Gesättigte Fettsäuren – also genau das Gegenteil – sind etwa in Fleisch oder Fisch enthalten und kritisch für die Herzgesundheit. Werden sie aber mit Zucker – etwa in Form von Kohlenhydraten – verzehrt, dann machen diese Fette auch dick. Aber: Die Menge macht’s.

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Was Sie im Supermarkt beachten sollten

Eine Frau mit Olivenöl und Gemüse.
Natives Olivenöl ist in der Küche ein echter Allrounder.
Eva Katalin Kondoros

Sie stehen im Supermarkt, sind erneut geschockt von den explodierenden Preisen und stellen sich dann auch noch die Frage: Was ist denn jetzt eigentlich natives Olivenöl? Und was bedeutet raffiniert? „Nativ kaltgepresst heißt, in der Herstellung ist das Öl kaltgepresst worden und alle Nährstoffe sind noch immer im Öl enthalten“, weiß Manz. Beim raffinierten Öl spricht man von einer Pressung unter Hitze. Dadurch ist es hitzebeständiger und kann dadurch zum Beispiel zum Frittieren genutzt werden. Aber es hat deutlich weniger Nährstoffe.

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Zum Kochen in der Pfanne, wo schon mal Temperaturen von bis zu 200 Grad entstehen, eignet sich daher vor allem das raffinierte Olivenöl, Rapsöl oder Kokosöl. „Butter oder Margarine würde ich nicht nehmen“, sagt der Ernährungsexperte. Der Grund: Es raucht zu viel und verbrennt schnell. Seine Empfehlung: Butterschmalz. Um die volle Bandbreite der verschiedenen Öle zu nutzen, könne man auch Leinöl oder Algenöl ausprobieren. Letzteres schmecke nur wenig nach Fisch und eine Variation zwischen den verschiedenen Ölen sei sehr gesund.

Dennoch: Das beste Speiseöl als solches gibt es nicht unbedingt, da es immer darauf ankommt, zu welchem Zweck es genutzt wird. Auch „vom Preis würde ich es nicht abhängig machen“, so Manz. Mit extra nativem Olivenöl, dem Allrounder unter den Ölen, mache man jedoch nichts falsch, da es vielseitig einsetzbar „und einigermaßen hitzebeständig“ ist. (lsi/vdü)