Nach schwerer Krebserkrankung zurück im Leben Der wohl erste Flugbegleiter mit Beinprothese! Alex (24) darf endlich wieder fliegen

Vier lange Jahre ist es her, dass Alex Böhmer das letzte Mal als Flugbegleiter einen Flieger betrat. Damals ist er Anfang 20, nur wenig später diagnostizieren Ärzte bei ihm Krebs – die tückische Krankheit kostet den jungen Mann ein Bein. Doch Alex gibt nicht auf, will unbedingt zurück in seinen Traumjob. Ein Traum, der jetzt wahr geworden ist: Er kann zurück an Bord! Bereits 2021 begleitete RTL-Reporter Marcus Seesing Alex über einen längeren Zeitraum hinweg und dokumentierte, wie er um die Rückkehr in den Flieger kämpfen musste.
"Ich werde an Bord sein und lächeln"
Auf Instagram teilt der Flugbegleiter aus NRW jetzt mit: Es geht zurück in die Luft! „Knapp vier Jahre und drei Monate sind seit meinem letzten Flug als Flugbegleiter vergangen“, schreibt Alex dort. „In der Zeit habe ich trainiert, geschwitzt, geweint und geflucht. Und ganz besonders habe ich gehofft, dass ich eine Chance bekomme.“ Eine Hoffnung mit Happy End: „Ich werde an Bord sein und lächeln. Ganz ohne Knieschmerzen.“
Alex‘ erster Flug geht nach New York, auf seinem Account gesteht der 24-Jährige, wie aufgeregt er sei. „Drückt die Daumen, dass alles gut klappt!“ Tatsächlich habe er an Bord das Gefühl gehabt, nie weggewesen zu sein: „Der erste Flug als Flugbegleiter liegt hinter mir und ich könnte nicht glücklicher sein. Die Crew und die Gäste waren wundervoll und ich habe mich so wohl gefühlt!“ Nach vier Jahren habe er es endlich geschafft: „Ich bin wieder da und ich bin unendlich glücklich!“
Alex ist wohl der erste Flugbegleiter mit einer Prothese
Und nicht nur Alex ist glücklich, seine Fans sind es auch und ermutigen ihn, weiter so voller Energie seinen Weg zu gehen. Bei einer Fragerunde gibt der 24-Jährige bereitwillig Auskunft, verrät, welche Herausforderungen der neue-alten Job mit sich bringt. Denn: Wegen seiner Bein-Prothese muss Alex doch einiges beachten. So dürfe er zum Beispiel nicht der einzige Flugbegleiter an Bord sein, erklärt er, und das Hosenbein müsse immer über der Prothese getragen werden, da die Crew ein einheitliches Erscheinungsbild haben solle.
Nach Beinamputation: Wie sich Alex zurück ins Leben kämpft
Ein Vorbild für andere Menschen mit Beeinträchtigung
Menschen, an denen sich Alex in seinem Job orientieren kann, gibt es nicht, er habe bislang keine anderen Flugbegleiter mit einer Prothese ausfindig machen können. Vielmehr nimmt er jetzt selbst eine Vorbildfunktion ein und kann so anderen Menschen den Weg ebnen, die eine ähnliche Beeinträchtigung haben. Übrigens: Wer Alex auf einem Flug begegnet, der darf ihn gerne ansprechen. „Egal ob Passagier oder Kollege“, schreibt Alex, „ich freue mich immer sehr darüber!“ (jbü)
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