Bluttat im fränkischen Weisendorf
Dennis (17) tötete im Drogenrausch seine Schwester - Mutter: „Ich halte zu meinem Sohn - was sonst?"

Familiendrama in Bayern!
Dennis, 17 Jahre, aus dem fränkischen Weisendorf soll seine 14-jährige Schwester im Drogenrausch getötet haben. Auch seine Mutter (41) soll bei dem Angriff schwer verletzt worden sein. Die Obduktion hat gezeigt, dass Robyn durch Stichverletzungen gestorben ist. Ab heute steht der Jugendliche vor Gericht. Für manche vielleicht überraschend: Seine Mutter steht hinter ihm.
Mutter von Dennis: "Ich möchte meinem Sohn eine Stütze sein"
„Es kränkt mich, wenn Menschen erstaunt sind, dass ich zu meinem Sohn halte. Was soll ich denn sonst tun? Die einzige Alternative wäre gewesen, meiner Tochter in den Tod zu folgen“, sagt Nicole S. bei den Nürnberger Nachrichten.
Eine Mutter verliert ihr Kind durch ihr anderes Kind. Dieses Horror-Szenario ist schwer vorstellbar und doch muss die 42-Jährige es durchleben. Für Nicole S. ist aber klar: „Ich möchte meinem Sohn eine Stütze sein. Ich vermisse Robyn und doch ist Dennis der einzige Grund für mich weiterzumachen.“ Der 17-Jährige sitzt ab heute vor dem Jugendgericht in Nürnberg und muss sich wegen „fahrlässigem Vollrausch“ verantworten. Das teilt die Staatsanwaltschaft mit.
Was Dennis' Verteidiger sagt

Da bei diesem Vorwurf kein Unterschied zwischen einem Jugendlichen und einem Erwachsenen gemacht wird, wird auch hier ein Psychiater beurteilen müssen, ob Dennis noch zurechnungsfähig war oder nicht.
Dennis’ Verteidiger, Rechtsanwalt Philipp Schulz-Merkel erklärt: „Mein Mandant hat sich heute umfassend zu den Tatvorwürfen eingelassen, so gut er sich erinnern konnte. Er war nach dem Vorfall vollkommen aufgelöst. Dennis und seine Schwester haben sich gut verstanden. Heute weiß er selbst, dass nichts jemals wieder so sein wird. Dennis wird nie wieder zu Drogen greifen, selbst wenn die Legalisierung von Cannabis in Deutschland umgesetzt wird.“
Die mehrtägige Verhandlung wird für die alleinerziehende Mutter nicht einfach werden. Da ist zum einen der Verlust, den sie noch nicht verkraftet hat und zum anderen muss sich ihr Sohn wegen einem schweren Verbrechen verantworten. „Dennis wird für den Rest seines ganzen Lebens einen Weg finden müssen, mit dieser Tat zu leben“, sagt Nicole S. bei den Nürnberger Nachrichten.
Dennis sei sehr zurückhaltend gewesen, sagt die 42-Jährige. Zunächst ein Schüler, der es sehr leicht hatte und gut lernen konnte. Später sollen dann Schwierigkeiten gekommen sein. Der 17-Jährige soll Depressionen bekommen haben. Mit den psychischen Problemen soll sein Interesse für Drogen gewachsen sein. Cannabis und Magic Mushrooms sollten sein Leiden verringern. Immer öfter ist zu lesen, dass die Pilze bei depressiven Verstimmungen helfen können. Das soll auch mit ein Grund sein, warum Mutter Nicole nicht konsequenter eingeschritten ist. Sie war froh, dass ihr Sohn sich ihr noch anvertraute. Sie sagt auch: „Ich bin mir sicher, er war nicht er selbst.“
Wegen Depressionen: Magic Mushrooms sollten Leiden verringen
Dennis S. soll am 6. Januar unter dem Einfluss von sogenannten Magic Mushrooms (psilocybinhaltige Pilze) mit einem Messer auf seine Schwester losgegangen sein. Während die 14-Jährige blutüberströmt aus dem Badezimmer gelaufen ist, soll Mutter Nicole dazugestoßen sein. Sie schildert bei den Nürnberger Nachrichten: „Es war wie in einem Horrorfilm. Ich kann es nicht anders sagen.“ Die 42-Jährige soll damals in die Klinge gegriffen haben. Ob sie ihrem Sohn das Messer gewaltsam entreißen musste oder er es ihr ausgehändigt hat, daran kann sich die Mutter nicht mehr erinnern.
Trotz eigenen schweren Verletzungen eilte Nicole S. nach draußen, in der Hoffnung Hilfe zu bekommen. Ihre Nachbarn sollen schließlich die Rettungskräfte gerufen haben. Die 42-Jährige ist in ein Krankenhaus eingeliefert worden und wurde an der Hand operiert. Für ihre 14-jährige Tochter kam jede Hilfe zu spät. Dennis wurde währendessen festgenommen und einem Haftrichter vorgeführt, dieser entschied: U-Haft.
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Das droht dem 17-Jährigen aus Weisendorf

Für Dennis könnte statt Gefängnis ein Aufenthalt in einer forensichen Psychatrie vorgesehen werden. Wie lange der 17-Jährige dort drin bleiben muss, lässt sich nicht sagen. Das kommt meist darauf an, wie gut die therapeutischen Fortschritte sind. Sind die Fortschritte nicht erfolgreich kann der Aufenthalt deutlich länger dauern, als eine Haftstrafe. (amp)
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