Die größten Steuersünden aus Hamburg und Schleswig-Holstein Dieses Fahrradparkhaus ist mit dem Fahrrad schlecht zu erreichen

Das Fahrradparkhaus am Hamburger U-Bahnhof Kellinghusenstraße – am Anfang von Verkehrssenator Anjes Tjarks noch als neues Aushängeschild für die Hamburger Verkehrswende gefeiert und an sich auch eine gute Sache. Doch Fehlplanungen sorgen dafür, dass das Parkhaus von der Hauptstraße aus mit dem Fahrrad schwer bis gar nicht zu erreichen ist. Wohl mehr als zurecht ist die drei Millionen teure Anlage im aktuellen Schwarzbuch für Steuergeldverschwendung gelistet. Und es gibt noch mehr Fälle in Hamburg und Schleswig-Holstein.
Hamburg: Wer braucht diese Brücke?

Die Maurienbrücke in Hamburg-Barmbek ist jetzt schon zum zweiten Mal im Schwarzbuch zu finden. Bereits 2019 wehren sich Anwohner gegen den Bau einer Fußgängerbrücke in einer Grünanlage, denn es existieren bereits zwei Brücken in unmittelbarer Umgebung. Nun zwei Jahre später schreiten aber die Bauarbeiten voran und die Kosten sind von 1,8 auf 2,6 Millionen Euro gestiegen.
Kiel: Die legendäre Gorch Fock

Die aufwendige Sanierung der Gorch Fock war auch so eine Sache: Deren erste Auslandsausbildungsreise wurde nach sechs Jahren Runderneuerung gerade wegen Problemen bei der Trinkwasserversorgung an Bord schon wieder verschoben. Ursprünglich wurden mal 10 Millionen Euro vor die Instandsetzung veranschlagt, ingesamt kostete die „Sanierung die Luxe“, wie es beim Bund der Steuerzahler heißt, aber 135 (!) Millionen Euro.
Hamburg: Kleine, geordnete Wildnis

Naja, ob man hier gleich 21.000 Euro investieren musste, bleibt wohl mindestens umstritten: Diese lemongrünen Sitzgelegenheiten wurden im Rahmen eines Renaturierungsprogramms in einem Naherholungsgebiet im Hamburger Stadtteil Groß Flottbek gebaut. Das zuständige Bezirksamt spricht von einem geringen Unterhaltungsaufwand und einem hohen Wert „für Natur, Naturerleben und Klima.“ Gleich 660.000 hat die gesamte Maßnahme gekostet- (zu) viel Geld für ein Stück "kleine, geordnete Wildnis!“
Weitere "Highlights" vom Bund der deutschen Steuerzahler

Und wem diese Auswahl noch nicht genug ist, kann sich diese aktuelle Ausgabe des Schwarzbuchs kostenfrei bestellen. Jedes Jahr veröffentlicht der Bund der deutschen Steuerzahler dieses Buch. Neben Hamburg und Schleswig-Holstein sind auch Niedersachsen und Bremen (leider) im Schwarzbuch vertreten.