Schwarzbuch der Steuerzahler vorgestellt

Hier geht unser Geld flöten: Von der teuersten Toilette bis zur Brücke ins Nirgendwo

Nicht immer landet das Steuergeld da, wo es auch hin soll. Das Schwarzbuch der Steuerzahler deckt genau solche „besonderen“ Projekte auf, bei denen ziemlich viel Geld für ziemlich seltsame Dinge ausgegeben wird. So gibt es im Landkreis Rotenburg (Wümme) eine Toilettenanlage für 335.000 Euro. Die ist noch nicht einmal das ganze Jahr geöffnet und hat so viel wie ein Einfamilienhaus gekostet. Was dahinter steckt, sehen sie im Video. Aber nicht nur in Rotenburg wird das Geld mal so eben die Toilette runtergespült, sondern in ganz Deutschland sorgen wieder viele Fälle von Steuerverschwendung für Aufregen.

Schleswig-Holstein: 1,5 Millionen Euro "verheizt"

Wenn ein Fußballverein in der dritten Liga spielen möchte, dann muss er spätestens in der zweiten Saison die richtige Infrastruktur bereitstellen können. Dazu gehört zum Beispiel eine Rasenheizung. Die Freude in der norddeutschen Hansestadt war also groß, als der VfB Lübeck 2020 wieder im Profi-Fußball spielen durfte und das Dietmar-Scholze-Stadion vom Land Schleswig-Holstein, 1,5 Millionen Euro Zuschuss für den Stadionausbau erhielt. Doof nur, dass der Verein wieder absteigen musste und das Geld damit buchstäblich verheizt wurde.

+++ Stuttgart21, Nürburgring und BER: Diese Bauprojekte kosteten uns richtig viel Kohle +++

Die „So-da-Brücke“ von Castrop-Rauxel

Die „So-da-Brücke“
Die „So-da-Brücke“ von Castrop-Rauxel endet im Nirgendwo.
RTL

Sie steht einfach nur da: Die „So-da-Brücke“ im Nordrhein-westfälischen Castrop-Rauxel. Eigentlich sollte sie seit ihrer Fertigstellung 1980 als Ortsumgehung dienen. Die passende Straße dazu existiert aber gar nicht. Warum das so ist, soll das Land, nachdem der Bund der Steuerzahler jetzt darauf aufmerksam geworden ist, nicht mehr nachvollziehen können. „Höchstwahrscheinlich lagen hier sowohl planungsrechtliche als auch bautechnische Gründe vor“, so Straßen.NRW auf die Anfrage vom Bund der Steuerzahler. Und so hat die Stadt nun seit über 40 Jahren eine Brücke, für damals noch 950.000 deutsche Mark, ins Nirgendwo.

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Baden-Württemberg gibt 85.000 Euro für eine Holzwand aus

Die Holzwand
Nur wenige "Fenster" lassen einen Blick auf die Vögel zu.
RTL

Am Max-Eyth-See brüten besonders seltene Vögel. Zum Schutz der Tiere hat die Stadt Stuttgart zusätzliche eine Holzwand aufgestellt. Der Haken: Die 21 Meter lange Bretterwand kostet 85.000 Euro. Eine Nummer kleiner hätte es wohl auch getan. Ziel des Projekts war es eigentlich, in die gesamteuropäische Naturschutzkonzeption „Natura 2000“ aufgenommen zu werden. Die sieht aber vor, dass „eine dauerhafte Sicherung der Vogelschutzgebiete dann besonders erfolgreich sein wird, wenn deren Wert und ihre Schutzbedürftigkeit von der Bevölkerung akzeptiert und mitgetragen werden.“ Das hat hier leider nicht geklappt. Spaziergänger und Tierfotografen können die Vögel überhaupt nicht mehr sehen und die Stadt hat sich damit für 85.000 Euro selbst ein Ei gelegt.

Es gibt viele weitere „Highlights“

Die Liste der skurrilen Projekte aus Steuergeldern ist lang und wird gefühlt leider auch immer länger. Die Highlights aus dem letzten Jahr gibt es hier. Das Schwarzbuch ist kostenlos und kann ab sofort online vorbestellt werden. (cta)