Elf Jahre Haft wegen versuchten MordesMann hackte mit Beil auf seine Ex-Frau ein - nun muss er ins Gefängnis

„Ich wollte ihr die Schönheit nehmen“, hieß es im offiziellen Statement des 59-Jährigen, der beschuldigt wurde, seine Ehefrau mit einem Fleischerbeil angegriffen zu haben. Gezielt soll er auf die Füße seiner Frau eingeschlagen sein, als er sie im August 2021 in der Nähe von Offenbach attackierte. Nun ist das Urteil am Darmstädter Landgericht gefallen, wegen versuchten Mordes muss er elf Jahre ins Gefängnis – darüber hinaus muss er 60.000 Euro Schmerzensgeld zahlen.
"Ehre wieder hergestellt"
Die 45-jährige Frau hatte sich nach 26 Jahren Ehe von ihrem Mann getrennt. In nach der Tat überwachten Telefongesprächen hatte der ehemalige Koch davon gesprochen, seine Ehre sei wieder hergestellt und dass das eine Lektion für alle Frauen sei. Die Ehe sei schon lange konfliktreich gewesen, blickte der Vorsitzende Richter in der Urteilsbegründung auf die Vorgeschichte zurück. „Da war Hass und Rachsucht“, sagte Richter Daniel Schledt zum Motiv.
Die Kammer hat die Tat als versuchten Mord verurteilt, weil der Angeklagte bei seinen unkontrollierten Hieben gegen die Beine und einen Arm der Frau deren möglichen Tod billigend in Kauf genommen habe. Dass es dem Angeklagten um eine vermeintliche Ehre ging, erfüllte für das Gericht das Mordmerkmal der niedrigen Beweggründe.

Mit dem Urteil folgte das Gericht der Staatsanwaltschaft und der Nebenklage, die auf versuchten Mord sowie elf Jahre beziehungsweise 13 Jahre Haft plädiert hatten. Die Verteidigung hatte auf eine Strafe von unter zehn Jahren für schwere Körperverletzung plädiert. Zugunsten des Angeklagten sah die Kammer, dass er nicht vorbestraft und bereit war, das Schmerzensgeld zu zahlen und die Tat gestanden hat. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Der Verurteilte bleibt in Untersuchungshaft. (kmü/dpa)