Lebensmittel, Drogerieartikel und KleinigkeitenDank Listen-Methode: Dreifache Mutter spart fast 800 Euro pro Monat ein

Maren Krieger hat eine Listen-Methode entwickelt, um die Ausgaben der Familie im Blick zu behalten.
Maren Krieger hat eine Listen-Methode entwickelt, um die Ausgaben der Familie im Blick zu behalten.
Maren Krieger
von Lauren Ramoser

„Mein Mann nennt mich immer Petra Zwegat!“
Maren Krieger glaubt fest daran, dass bei den meisten Menschen durch clevere Listen deutlich mehr Geld am Ende des Monats übrigbleiben könnte. Für ihre eigene Familie hat sie die Ausgaben für Lebensmittel, Drogerieartikel, Geschenke und andere Kleinigkeiten von zuvor 1.200 Euro auf nur 440 Euro im Monat reduziert. Uns erklärt sie, wie sie das geschafft hat.

„Ich hatte das Gefühl, ich müsse die Kontrolle behalten“

2019 sollte das große Jahr von Familie Krieger werden. Die drei Kinder sind alle im Schulalter und die Familie will das nutzen. „Wir waren gerade im Aufbruch mit der Familie, wir wollten den Kindern mehr von der Welt zeigen“, erzählt Mutter Maren Krieger im Interview mit RTL. Doch dann kam die Corona-Pandemie.

„Ich habe zu der Zeit in Teilzeit in einem Fitnessstudio gearbeitet, habe Kurse gegeben und Verträge geschrieben“, sagt Maren. Doch dann mussten die Fitnessstudios wegen der Pandemie schließen. „Ich habe eine kleine Krise bekommen“, erinnert sie sich. „Ich hatte das Gefühl, ich verliere die Kontrolle. Gerade war alles so schön. Wir hatten drei Kinder, mein Mann hatte Arbeit, ich auch und es lief alles.“

„Ich hatte doll das Gefühl, ich müsse die Kontrolle behalten. Und habe entschieden, dass wir jetzt Geld sparen und wenn das alles vorbei ist, können wir das Geld nutzen“, erinnert sich Maren an den Beginn ihrer Sparmethode. Zusätzlich wollte sie ihr fehlendes Einkommen auffangen, damit die Finanzen der Familie nicht in Schieflage geraten.

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Für den Monatseinkauf überlegt sich Maren genau, wie viel die Familie von den einzelnen Produkten braucht. Spontankäufe schließt sie so aus.
Für den Monatseinkauf überlegt sich Maren genau, wie viel die Familie von den einzelnen Produkten braucht. Spontankäufe schließt sie so aus.
Maren Krieger

Die Listen-Methode zeigt deutlich: Kleinvieh macht auch Mist!

„Wir hatten unsere Ausgaben schon grob im Kopf“, erinnert sich Maren. „Aber ich wollte es ganz genau wissen.“ Also hat die dreifache Mutter Exceltabellen erstellt, rückwirkend jede große und kleine Ausgabe aufgelistet – und Erstaunliches festgestellt.

„Die Ausgaben im Discounter, der Kaffee to go an der Tankstelle, Besuche im Restaurant“, listet Maren auf. „Für all diese flexiblen Kosten zeigt sich deutlich: Kleinvieh macht auch Mist.“ Bis zu 1.200 Euro gehen pro Monat für diese kleinen Käufe und Lebensmittel drauf. Maren findet das zu viel, auch wenn ihre Analyse zeigt: Zwar kommt die Familie mit ihrem Einkommen hin, doch richtig viel übrig bleibt nicht.

Um sich von den vielen Spontankäufen zu lösen, fängt Maren an, Listen zu erstellen – für jede Woche eine. „Ich habe überlegt, was wir regelmäßig brauchen. Mehl, Nudeln, Tomatendosen, Haferflocken, all diese Klassiker, die man immer im Haus hat“, beschreibt sie. Mit den erstellten Listen plant Maren Wochen und Monate im Voraus – und sieht: Mit nur 440 Euro müsste die Familie für alle diese Produkte monatlich auskommen. Aber wie klappt das?

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Mit den Listen in den Discounter - worauf Maren achtet

„Anfang des Monats machen wir dann einen Großeinkauf, mit allen Sachen, die wir für einen Monat brauchen. Für fünf Leute war das schon eine Herausforderung“, sagt Maren. Mittlerweile hat sie feste Laufwege in den Discountern und kommt für diesen Einkauf mit rund 120 Euro aus. Dennoch sei Platz für ein spontanes Extra, sollten die Kinder ein besonderes Müsli oder sie ein spezielles Gewürz wollen.

„Mit Obst, Gemüse und Milchprodukten machen wir kleinere Listen für die Folgewochen“, sagt sie. Diese Einkäufe liegen meist bei zehn bis zwölf Euro.

Für die anderen anfallenden Käufe in Drogerien und auch für Geschenke hat sich Maren ebenfalls Listen erstellt. So weiß sie immer, in welchen Monaten welche Geburtstagsgeschenke anfallen, wann die Beautyprodukte neu gekauft werden müssen und wie viel Toilettenpapier die Familie verbraucht. „Mittlerweile mache ich das nicht mehr so extrem, aber es hat sehr geholfen“, sagt sie rückblickend.

Bleibt sie im Monat unter den veranschlagten 440 Euro, überweist sie das Geld zusätzlich auf ein Sparkonto. Doch wofür das ganze Sparen?

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Die Listen allein reichen nicht: Familie Krieger hat sich umgestellt

Aus dem anfänglichen Sparen hat sich bei der 40-Jährigen eine Lebensphilosophie entwickelt. In allen Bereichen hat sie sich die Frage gestellt: Brauchen wir das wirklich? Bei dem Wohnmobil der Familie war die Antwort: Nein. Also hat sie es verkauft. Auch das große Familienauto musste einem sparsameren Modell weichen.

Der Erfolg ihrer Sparmethode bleibt nicht unentdeckt. Viele Freunde und Familienmitglieder haben die dreifache Mutter mittlerweile um Hilfe gebeten. Und Maren hilft gerne. „Ich musste dadurch auch lernen, dass viele Leute so krass auf Pump leben“, sagt sie. „Da stehen die neuesten Autos oder Wohnwägen vor der Tür, aber nichts gehört ihnen.“ Früher haben ihr Mann und sie auch viel und neu gekauft, doch sie trauert dem Lebensstil nicht hinterher. Im Gegenteil: „Ich ärgere mich nur, dass ich nicht schon früher damit angefangen habe.“

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Schwergefallen ist ihr der Umstieg nie. Wichtig ist ihr aber: Die kontrollierte Sparsamkeit der Familie ist kein Geiz. Sie hat sich nur genau überlegt, wofür sie ihr hart erarbeitetes Geld ausgeben möchte. Und das sind eben nicht der neueste Fernseher oder viele Klamotten, sondern gemeinsame Reisen. Und für diese unvergesslichen Erinnerungen mit ihrer Familie lohnt sich der Einsatz für Maren allemal. Damit auch andere von ihren Erfolgen lernen können, schreibt sie mittlerweile an ihrem eigenen Ratgeber. Teile des Erlöses will sie spenden – denn so profitieren wirklich alle von der cleveren Sparmethode.