„Mein Gesicht fühlte sich an, als stünde es in Flammen“Cortisoncreme abgesetzt! Grace (32) erleidet heftige Hautreaktionen

Wenn das Heilungsmittel zum Hauptfeind wird!
Das Leben von Grace Beeby, einer 32-jährigen Frau aus Christchurch in Neuseeland, wurde von einem heimtückischen Feind gezeichnet - einer vermeintlichen Lösung, die sich als Albtraum entpuppte: Cortisoncremes. Jetzt erzählt sie der Agentur JamPress ihre schmerzhafte Geschichte - und den Leidensweg, den sie bereits hinter sich hat.
Grace vermutet eine Allergie gegen Reinigungsmittel
Schon als Kind leidet Grace unter Ekzemen an den Ellenbogen, in den Kniekehlen und über der Oberlippe. Die Ärzte verschreiben ihr Cortisoncremes. Als die nicht mehr wirkten, verschreiben sie ihr stärkere Mittel, erzählt sie. Was als gelegentliche Anwendung beginnt, wird für Grace später zur stündlichen Gewohnheit. Eines Tages merkt die heute 32-Jährige: Ich bin süchtig geworden. Ihre Haut ist ständig gereizt – aber ein Ende der Qualen ist nicht in Sicht.
Nach 22 Jahren ist sie auf dem Höhepunkt ihres Leidens. Doch statt die Cremes dafür verantwortlich zu machen, vermutet sie zunächst eine allergische Reaktion. „Ich ging in ein neues Fitnessstudio, und sie waren sehr vorsichtig bei der Reinigung – also dachte ich, dass ich dort auf etwas allergisch reagiere“, erzählt die Leiterin einer Physiotherapiepraxis. Doch die Antwort liegt nicht in den Reinigungsmitteln, sondern in den unscheinbaren Tuben ihrer Steroidcremes.
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„Es gibt dunkle Tage, an denen ich mich frage, ob es jemals besser wird“
Die Wahrheit über ihr Problem erfährt die Neuseeländerin schließlich in den sozialen Medien. Dort stößt sie auf Geschichten von Menschen, die ähnliche Qualen erlitten haben. Sie erkennt das wahre Ausmaß ihrer Abhängigkeit – und beschließt, einen natürlichen Weg zu gehen.
„Mein Gesicht fühlte sich an, als stünde es in Flammen“, beschreibt Grace die Qualen, die sie erlebte, als sie versuchte, der Cortisonsucht zu entkommen. „Der Juckreiz war so stark, dass ich meine Haut am liebsten zerrissen hätte.“ Doch nachdem sie die Cremes absetzt, wird ihr Leiden nur noch schlimmer. Sie leidet unter extremem Brennen, Müdigkeit und ständiger Sorge um ihren Körper.
Doch mit der Unterstützung ihres Mannes und ihrer Online-Community kämpft sie jeden Tag tapfer weiter. „Es gibt dunkle Tage, an denen ich mich frage, ob es jemals besser wird“, gesteht sie. „Aber ich bin entschlossen, anderen zu helfen, dieses Leiden zu vermeiden.“
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Ärzte sollten besser über Risiken aufklären
Zurzeit unterzieht sie sich einer speziellen Behandlung, die den Heilungsprozess beschleunigen soll – mit jeder Behandlungswoche verkürzt sich die Genesungszeit um fünf Wochen. Dabei kommt eine Maschine zum Einsatz, die die Produktion von Hautzellen anregt. Die Behandlung kostet umgerechnet etwa 50 Euro pro Stunde.
Grace betont, dass in ihren Augen die eigentliche Lösung darin liegt, die Ärzte besser über die Risiken von Steroidcremes aufzuklären. „Es gibt keine schnelle Lösung“, warnt sie. „Aber wenn wir das Bewusstsein schärfen, können wir anderen ein Leben voller Schmerzen ersparen.“
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Dermatologin: „Wichtig, sich an Vorgaben zu halten!“
Cortison ist ein chemisch hergestelltes Präparat, das dem körpereigenen Hormon Cortisol nachempfunden ist. Richtig eingesetzt, kann Cortison rasch Entzündungen reduzieren und Schmerzen lindern. Ärzte setzen Cortison bei Rheuma, Allergien, Asthma, Lebererkrankungen und auch bei Hautentzündungen ein.
Die Entwicklung einer Abhängigkeit von Cortisoncremes ist eher selten. Das Risiko steigt jedoch bei längerer Anwendung, hoher Wirkstoffkonzentration, bei Anwendung im Gesicht, im Genitalbereich oder in Hautfalten und durch bestehende Hauterkrankungen.
„Cortison gibt man immer da, wo es rot ist, wo es juckt, wo ein Ekzem ist“, erklärt die Dermatologin Dr. Yael Adler im August 2021 gegenüber RTL. „Also da, wo man ganz schnell eine Entzündung unterdrücken will. Damit hilft man der Haut, dass sich die Barriere wieder regeneriert und sich keine Keime mehr ansiedeln können.“
Wichtig sei aber, sich strikt an die Vorgaben zu halten: „Vieles kann man mit ganz milden Varianten behandeln und manchmal ist es auch so, dass wir eine stärkere Cortisontherapie machen. Aber das machen wir kontrolliert und nur sehr kurz“, erklärt die Dermatologin. „Wir halten uns an die Regeln, und auf diese Weise kann man es oft vermeiden, jemandem Cortisontabletten zu geben, die viel mehr Nebenwirkungen haben.“ (ija)
































