Nach 40 Jahren!

Neue Untersuchungen im Fall des ermordeten Grégory (†4)

ARCHIV - 23.11.1984, Frankreich, Épinal: Christine und Jean-Marie Villemin, die Eltern des ermordeten Gregory, sitzen hinter einem Bild ihres kleinen Sohnes. Die Ermordung des damals Vierjährigen entwickelte sich zu einem der größten Justizskandale Frankreichs. (zu dpa: «Nach 40 Jahren neue Untersuchungen im Mordfall Grégory in Frankreich») Foto: Eric Feferberg/AFP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Christine und Jean-Marie Villemin, die Eltern des ermordeten Gregory, trauern 1984 um ihren ermordeten Sohn.
dpa, Eric Feferberg

Wer hat den kleinen Grégory so grausam umgebracht?
Diese Frage ist seit 40 Jahren ungeklärt. Doch jetzt wird der Cold Case in Frankreich nochmal aufgewärmt. Denn moderne Technik soll den Mordfall lösen, der Jahrzehnte zurückliegt.

DNA-Analyse und Stimmanalyse geplant

Die Leiche von Grégory wird 1984 in einem Fluss in den Vogesen gefunden. Der Vierjährige wurde gefesselt und getötet. Seitdem ist der Fall einer der berühmtesten ungeklärten Mordfälle Frankreichs.

Der Generalstaatsanwalt in Dijon kündigt am Freitag (22. März) an, dass es neue Gutachten und Untersuchungen geben soll. Bei den Ermittlungen geht es laut Medienberichten unter anderem um einen Vergleich der DNA, die an der Kleidung und an den Fesseln der Leiche festgestellt wurde.

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Außerdem sollen einige Briefe analysiert werden, die damals ein anonymer Hinweisgeber geschrieben hat. Der Unbekannte hat zudem mehrfach bei den Eltern von Grégory angerufen. Christine und Jean-Marie Villemin haben die Anrufe auf Tonkassetten aufgezeichnet. Eine Stimmanalyse könnte jetzt Aufschluss geben und zu dem Hinweisgeber führen, hofft die Nebenklage.

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Schlampereien bei den Ermittlungen in Frankreich

Die „Affaire Grégory“ ist einer der größten Justizskandale Frankreichs. Den Ermittlern wird kurz nach der Tat vor allem Schlampigkeit vorgeworfen. Die Justiz sei damals völlig überfordert.

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Während der Ermittlungen geraten zahlreiche Verwandte ins Visier der Polizei. Sogar Grégorys Mutter wird verdächtigt. Doch für ihre Schuld gibt es bis heute keine Beweise. Grégorys Vater erschießt kurz nach der Tat seinen Cousin Bernard Laroche, der ebenfalls verdächtigt wurde. Die Eltern erhielten schon Jahre vor der Ermordung von Grégory Drohanrufe und Briefe von einem Unbekannten. Vielleicht wird jetzt, 40 Jahre später klar, wer den Vierjährigen ermordet hat. (jsi/dpa)