Er vergaß, ob er bereits gegessen hatte oder nichtDie ersten Symptome mit 17: Junge (19) ist der wohl jüngste Alzheimer-Erkrankte der Welt

Sich mit einem Mal nicht mehr in der Welt zurechtfinden und selbst die Gesichter von geliebten Menschen nicht mehr richtig zuordnen können: Genauso ergeht es einem Jungen aus China. Der Schüler ist an Alzheimer erkrankt und mit seinen 19 Jahren wohl der jüngste Erkrankte der Welt.
Innerhalb eines Jahres büßt der 19-Jährige fast sein komplettes Kurzzeitgedächtnis ein
Aktuell leben in Deutschland etwa 1,6 Millionen Menschen, die an Alzheimer erkrankt sind. Bis 2050 könne sich diese Zahl laut der Deutschen Gesellschaft für Neurologie verdoppeln. Zwar schreibt das Statistische Bundesamt, dass meist ältere Menschen von der Krankheit betroffen seien, doch gibt es immer häufiger Berichte über junge Menschen mit Alzheimer. Dazu gehört nun auch ein 19-Jähriger aus China.
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In einem Bericht des „Journal of Alzheimer's Disease“ habe der junge Mann bereits mit 17 die ersten Alzheimer-Symptome gezeigt. Er habe Konzentrationsschwierigkeiten gehabt, seine persönlichen Sachen verloren und die Ereignisse der vorangegangenen Tage vergessen, heißt es. Nur ein Jahr später habe der Junge fast sein komplettes Kurzzeitgedächtnis eingebüßt. Er habe sogar vergessen, ob er bereits etwas gegessen habe oder nicht. Kurz darauf musste er die Schule verlassen, ein Test brachte dann die niederschmetternde Diagnose Alzheimer.
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„Dies ist der jüngste jemals gemeldete Fall, der die diagnostischen Kriterien für eine wahrscheinliche Alzheimer-Krankheit ohne anerkannte genetische Mutationen erfüllt", so die Autoren laut „Global News“. Junge Menschen, die an Alzheimer erkranken, weisen meist genetische Mutationen auf, die mit der Krankheit in Verbindung stehen. Nicht dieser junge Mann.
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„Die Erforschung der Geheimnisse junger Menschen mit Alzheimer könnte eine der schwierigsten wissenschaftlichen Fragen der Zukunft werden", so die Forscher. Das Alter sei nach wie vor der größte Risikofaktor für Alzheimer, die Untersuchung zeige jedoch, dass man Demenzerkrankungen bei jungen Menschen mehr Aufmerksamkeit schenken müsse.
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„Es ist wichtig, dass dieser Befund die Alzheimer-Krankheit von der Komplexität des Alterns trennt und das Feld für neue Konzepte öffnet, um Innovationen zu fördern“, sagt auch George Perry, Chefredakteur der wissenschaftlichen Zeitschrift. Demenz könne schließlich Menschen jeden Alters betreffen. (jbü)