Zwischenbericht zu Flugzeug-Unglück mit vier Toten Cessna-Absturz von Karnevalist: Das waren die letzte Worte des Piloten (72)

Peter Griesemann (l.) flog die Maschine.
Peter Griesemann (l.) flog die Maschine.
Privat/Flightradar24.com

Im September stürzt ein Kleinflugzeug auf dem Weg von Spanien nach Deutschland in die Ostsee. An Bord: Pilot Peter Griesemann und drei Familienmitglieder. Alle vier Insassen kommen bei dem Absturz ums Leben. Ein Schock.
Nun werden neue Informationen zu dem Unglück bekannt: Griesemann hatte kurz vor dem Unglück noch um eine sofortige Option zur Notlandung gebeten. Wieso der Notsauerstoff im Flugzeug nicht genutzt wurde, wirft Fragen auf.

Pilot funkte vor Cessna-Absturz: "Wir bitten um sofortige Landung."

„Es gibt ein Problem mit der Luftversorgung, wir erbitten eine sofortige Landung“, funkt Griesemann um 14:42 Uhr an die spanische Luftüberwachung. Wenige Sekunden später sagt er nochmal: „Es gibt Problem mit der Luftversorgung, mit dem Druck. Wir bitten um sofortige Landung.“

Obwohl der Lotse am anderen Ende der Leitung sofort reagiert, erhält er keine Antwort mehr von dem Piloten. Das geht aus dem veröffentlichten Zwischenbericht der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung hervor.

Tragisch: Im Bericht ist von „deutlichen Hintergrundgeräuschen“ während der Funksprüche zu hören. Womöglich war an Bord der Cessna bereits Panik ausgebrochen.

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Flugzeug-Absturz in die Ostsee: Notsauerstoff offenbar nicht genutzt

Cessna
Die Cessna stürzte in die lettische Ostsee.

Immer wieder versuchte der Fluglotse das Flugzeug über eine Notfallfrequenz zu erreichen – ohne Erfolg. Aufnahmen von französischen Kampfjets zeigen das äußerlich unbeschädigt wirkende Flugzeug. Am Steuer: Pilot Griesemann, offenbar bewusstlos. Neben ihm hängt eine unbenutzte Sauerstoffmaske.

Wieso der Notsauerstoff nicht genutzt wurde, ist aktuell unklar. Das Flugzeug ist standardmäßig mit einer Sauerstoffflasche sowie Sauerstoffmasken ausgestattet. Beim Unglück der Cessna kamen sie jedoch offenbar nicht zum Einsatz.

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Pilot hatte mehr als 1700 Stunde Flugerfahrung

Der 72-jährige Pilot war ein erfahrener Flieger. Laut des Zwischenberichts verfügte Griesemann über rund 1700 Stunden Flugerfahrung – mehr als 70 Tage in der Luft also.

Das Kleinflugzeug stürzte um 17:45 Uhr Ortszeit in die lettische Ostsee. Die Maschine wurde bei dem Aufprall zerstört. (jda)