„Wir sind völlig verloren“
Carlos Alberto ging bei Silvesterkreuzfahrt über Bord - verzweifelte Schwester sucht Vermissten

Es war die erste Kreuzfahrt seines Lebens – doch sie endete in einem Horrorszenario!
Carlos Albertos Schwester Christiane ist verzweifelt. Ihr Bruder, ein 32 Jahre alter Programmierer und DJ aus São Paulo, freute sich riesig auf die Silvester-Kreuzfahrt, die er gebucht hatte. Doch am 30. Dezember geht der Brasilianer unter mysteriösen Umständen über Bord, wie das Nachrichtenportal G1 berichtet. Für seine Familie beginnt damit ein nicht enden wollender Albtraum.

Kreuzfahrtschiff MSC Preziosa war auf dem Weg nach Rio de Janeiro
Das Portal berichtet, dass die Kreuzfahrt „Silvester auf hoher See“ im Hafen von Santos (im Bundesstaat São Paulo) in Richtung Rio de Janeiro in See stach. Christiane bekam am Tag, bevor ihr Bruder an Bord des Schiffs ging, noch ein Foto von ihm in einem Kostüm, das er auf einer Party während der Reise tragen wollte. „Ich komme nur mit Kostümen zurück“, schrieb er ihr im Chat zu einem Bild in einem blau-goldenen Gewand.
Auf dem Weg zum Hafen von Angra dos Reis in den Morgenstunden des 30. Dezember 2023 passiertes es dann: Auf dem Kreuzfahrtschiff wurde Alarm ausgelöst, weil einer der Passagiere über Bord gegangen war. Christiane wurde von der Besatzung der MSC Preziosa informiert, dass Carlos Alberto angeblich gesprungen sei. Ein Mitarbeiter des Schiffes bestätige auch dem Portal G1, dass sich ein Paar gestritten habe, der Mann sei dann über die Reling ins Meer gesprungen.
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Schwester fällt es schwer zu glauben, dass ihr Bruder absichtlich sprang
Christiane fällt es schwer, das zu glauben. Sie habe vor der Reise mit ihrem Bruder sogar noch über die Risiken gesprochen, die es auf einem Kreuzfahrtschiff geb. „Ich möchte, dass das alles nur ein Albtraum ist“, sagt sie im Interview mit dem brasilianischen Nachrichtenportal. „Ich möchte ihn jetzt einfach nur fest umarmen und ihm sagen, wie viel er für mein Leben bedeutet.“
Ihr Bruder sei ihr Seelenverwandter, ihr bester Freund, sie wohne mit ihm zusammen in São Paulo. Nach der Schocknachricht sei sie erst mal ins Landesinnere des Bundesstaats zu ihren Eltern gefahren, um dort auf weitere Nachrichten von Carlos Alberto zu warten.
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Brasilianische Marine sucht noch nach vermisstem Passagier
Sie kritisiert, dass sie nur von dem Kreuzfahrtunternehmen kontaktiert worden sei, nachdem ihr Bruder vermisst gemeldet wurde. Weder die Polizei, noch die Marine, die die Suchaktion nach dem Kreuzfahrtpassagier koordiniert, hätten die Familie bisher über irgendetwas informiert. „Wir sind völlig verloren“, erzählt Christiane in dem Interview.
Was genau am Tag vor Silvester auf der MSC Preziosa passiert ist, müssen nun weitere Ermittlungen klären. Noch wurde Carlos Alberto nicht gefunden. Die Suche in den Gewässern vor der brasilianischen Küste läuft noch. Und seine Familie muss weiter auf Gewissheit hoffen. (jgr)
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