Kramp-Karrenbauer: „Wir nehmen alles mit, was vom Platz her irgendwie in unsere Flugzeuge passt“

Bundeswehrflieger rettet 125 Menschen aus Kabul - wir haben die ersten Bilder

Kurz nachdem die zweite Bundeswehrmaschine für die Evakuierungsaktion in Afghanistan auf dem Flughafen in Kabul gelandet ist, startete die Maschine – nach Informationen aus Militärkreisen – am Dienstagnachmittag wieder und machte sich auf den Weg nach Taschkent in Usbekistan. An Bord waren nach Angaben des Bundesverteidigungsministeriums 125 Menschen, darunter neben deutschen Staatsbürgern auch afghanische Ortskräfte.
Die Bundesregierung will die Evakuierungsaktion nun mit Hochdruck fortsetzen. Die beiden A400M sollen zwischen Kabul und Taschkent pendeln. Auch US-Maschinen sollen weiter genutzt werden.
+++ ALLE INFORMATIONEN IN UNSEREM AFGHANISTEN-LIVETICKER +++

Das sind die ersten Bilder der Rettungsaktion

Deutsche Fallschirmjäger beim Einsteigen in den A400M in Afghanistan.
Deutsche Fallschirmjäger beim Einsteigen in den A400M in Tashkent in Usbekistan.
Marc Tessensohn, Bundeswehr/Marc Tessensohn
Nach einer Schnelltestung auf Covid-19 werden alle Evakuierten registriert.
Nach einer Schnelltestung auf Covid-19 werden alle Evakuierten registriert.
Marc Tessensohn, Bundeswehr/Marc Tessensohn
Ankunft und Registratur Evakuierung aus Kabul
Menschen nehmen im A400M Platz, um ausgeflogen zu werden.
Marc Tessensohn, Bundeswehr/Marc Tessensohn

Kramp-Karrenbauer: „Wir nehmen alles mit, was vom Platz her irgendwie in unsere Flugzeuge passt“

Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hatte zuvor den Evakuierungseinsatz der Bundeswehr in Afghanistan gelobt und weitere Transportflugzeuge in Aussicht gestellt. „Das war ein echtes Husarenstück, was die Piloten geleistet haben“, sagte die CDU-Politikerin über die Landung der ersten deutschen Maschine am Montag in Kabul. Das Flugzeug habe „mitgenommen, was mitzunehmen war“, das seien aber leider nur wenige Menschen gewesen.

Kramp-Karrenbauer betonte: „Wir nehmen alles mit, was vom Platz her irgendwie in unsere Flugzeuge passt“ - das gelte für deutsche und internationale Kräfte ebenso wie für Afghanen. Der Auftrag der Bundeswehr sei, so viele Menschen wie möglich auszufliegen. Dabei sei man nicht nur auf einen kurzen Einsatz zur Evakuierung am Flughafen Kabul vorbereitet, sondern auch auf eine „echte Luftbrücke“, sagte Kramp-Karrenbauer. Derzeit seien zwei Maschinen als Shuttle zwischen Kabul und Taschkent in Usbekistan im Einsatz. Sollte eine dauerhafte Luftbrücke, in Abstimmung etwa mit der US-Regierung, zustandekommen, könnten auch mehr Transportkapazitäten bereitgestellt werden.

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Erster A400M der Bundeswehr konnte nur wenige Menschen retten

Die Zeit für die Rettung läuft davon. Ein A400M der Bundeswehr steht einsatzbereit am Flughafen von Taschkent.
Auch dieser A400M der Bundeswehr ist einsatzbereit am Flughafen von Taschkent (Usbekistan) und kann jederzeit nach Kabul starten.
privat

Nach Informationen von RTL warteten die deutschen Einsatzkräfte am Dienstag seit 08:00 Uhr auf ihren Einsatz. Eine Luftbrücke zwischen Taschkent und Kabul soll so früh wie möglich eingerichtet werden. Pro Strecke zwischen den beiden Flughäfen beträgt die Flugzeit 90 Minuten. Offenbar will die Bundeswehr eine Wiederholung der Probleme wie bei den ersten Rettungsaktionen am Montag unbedingt vermeiden.

In der Nacht zum Dienstag war ein erstes Flugzeug der Bundeswehr auf dem Flughafen von Kabul gelandet – offensichtlich mit dem letzten Tropfen Treibstoff an Bord. Die Maschine musste zunächst fünf Stunden lang über der Stadt kreisen, weil Tausende verzweifelte Menschen auf der Start- und Landebahn standen. Das Flugzeug der Bundeswehr nahm nur sieben Menschen mit.

Zahlreiche Deutsche sowie afghanische Helfer hatten es nicht rechtzeitig zum Airport geschafft – in den nächsten Tagen hofft nun die Bundeswehr mit jedem Flieger mehr Menschen retten zu können. (dpa/RTL/lwe)