Die Richterin hat schon angekündigt: Sie will zurück in ihren Beruf! Zweite Amtszeit auch für Deutschlands First Lady Elke Büdenbender

13.02.2022, Berlin: Elke Büdenbender und ihr Mann, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, gehen in eine Pause bei der Wahl des Bundespräsidenten durch die Bundesversammlung im Paul-Löbe-Haus. Foto: Christophe Gateau/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Wahl des Bundespräsidenten
cgt htf, dpa, Christophe Gateau

Sie haben eine enge Beziehung zueinander – Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Ehefrau, die deutsche First Lady Elke Büdenbender. Bewegende politische Jahre hat das Ehepaar bereits gemeinsam erlebt – auch eine dramatische Krise gehörte dazu: Im Jahr 2010 brauchte Steinmeiers Ehefrau dringend eine Niere und die spendet der Bundespräsident ihr persönlich.
Für Elke Büdenbender beginnt mit der Wiederwahl ihres Mannes nun auch ein weiteres Kapitel im Schlos Bellevue. Sie übt ein Amt aus, das es offiziell gar nicht gibt. Bis heute fehle dafür eine Rollenbezeichnung, sagte die First Lady selbst einmal. Wenn sie mit ihrem Mann eine Regierungsmaschine besteigt und ins Ausland fliegt, lautet die Begrüßung aus dem Cockpit: „Guten Tag, Herr Bundespräsident, guten Tag, Frau Büdenbender!“ In Ermangelung eines deutschen Wortes für ihren Posten hilft nur ein Wechsel ins Englische: „First Lady“. Mit der Wiederwahl ihres Mannes Frank-Walter Steinmeier zum Bundespräsidenten bekommt auch sie gewissermaßen eine zweite Amtszeit.
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Deutsche First Lady Elke Büdenbender will wieder als Richterin arbeiten

Fest steht bereits, dass die zweite Amtszeit des Bundespräsidenten Steinmeier auch für seine Frau anders aussehen wird als die erste. Denn die Juristin will wieder zurück in ihren Beruf. Für die 60-Jährige ist jetzt wohl so ziemlich die letzte Gelegenheiten dazu. Künftig wird sie daher zur Hälfte weiterhin First Lady der Republik sein, zur anderen Hälfte aber Richterin am Verwaltungsgericht Berlin, wo sie derzeit beurlaubt ist.

Überraschend kommt das nicht. „Ich liebe meinen Beruf und vermisse ihn auch“, sagte sie einmal in einem dpa-Gespräch. Aber auch ihre Aufgabe an der Seite des Bundespräsidenten liegt ihr sehr am Herzen, wie sie kürzlich in der „Süddeutschen Zeitung“ berichtete. „Ich kann nun das eine tun und muss das andere nicht lassen, und es wird sicher ein Kontrastprogramm. Aber es geht vieles, wenn man es will.“

Wer ihren Lebenslauf kennt, versteht den Wunsch, wieder in den Gerichtssaal zurückzukehren. Ihr Vater war gelernter Tischler, ihre Mutter Hauswirtschafterin. Büdenbender machte erst eine Ausbildung zur Industriekauffrau, arbeitete eine Zeit lang auch in ihrem Beruf, holte dann das Abitur nach und studierte Rechtswissenschaften. Wer so wie sie den Bildungsaufstieg schafft, hängt besonders an dem Erreichten.

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Bildungschancen für alle Kinder ist für sie ein echtes "Lebensthema"

Fabian Sommer
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender. Foto: Fabian Sommer/dpa
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Bildung und insbesondere gleiche Bildungschancen für alle Kinder, das wurde auch ein zentrales Thema in den ersten fünf Jahren im Schloss Bellevue - ein „echtes Lebensthema“, wie sie es einmal nannte. Für Bildungsgerechtigkeit tritt sie nicht nur in Deutschland ein, sondern auch im Ausland, wenn sie ihren Mann begleitet oder als Schirmherrin von Unicef allein unterwegs ist wie zuletzt in Nepal.

Im Gegensatz zu mancher ihrer Vorgängerinnen ist Büdenbender eine sehr politisch denkende und auftretende Frau. Sie nutzt Interviews und Reden, um gegen Hass im Internet Stellung zu beziehen, einen größeren Frauenanteil an Führungspositionen anzumahnen oder für ein respektvolles Miteinander in der Debatte über den richtigen Weg aus der Corona-Pandemie zu werben. Ihre Agenda gleicht in diesen Punkten stark der ihres Mannes.

Büdenbender und Steinmeier lernten sich während des Studiums in Gießen kennen. Sie heirateten 1995, haben eine erwachsene Tochter. Als Büdenbender 1980 eine neue Niere brauchte, wurde ihr eine ihres Mannes transplantiert.

Ein „besonderes Privileg“ nannte sie die Aufgabe an der Seite ihres Mannes einmal, eine „exotische Tätigkeit“ ein anderes Mal. Die nächsten fünf Jahre mit dem permanenten Wechsel zwischen Schloss Bellevue und Gerichtssaal versprechen noch etwas exotischer zu werden als die ersten. (dpa/lwe)

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