Steinmeier feierte letzte Woche seinen 65. GeburtstagFünf Dinge, die Sie vielleicht noch nicht über den Bundespräsidenten wussten

Er reiht sich in die Liste von Bundespräsidenten neben Richard von Weizsäcker, Horst Köhler und seinem Vorgänger Joachim Gauck ein – und feierte vergangene Woche seinen 65. Geburtstag. Wir gratulieren herzlich und zeigen Ihnen fünf Dinge, die Sie vielleicht noch nicht über Frank-Walter Steinmeier wussten...
Steinmeier spendete seiner Frau eine Niere

Mit seiner Ehefrau Elke Büdenbender hat Steinmeier 2020 Silberhochzeit gefeiert. Seit 25 Jahren ist er nun mit der Richterin verheiratet, die er während des Studiums in Gießen kennenlernte. Ihren Nachnamen hat sie behalten, obwohl es Überlegungen gab, ihn nachträglich zu ändern. Doch dann wurde Steinmeier Außenminister und Büdenbender dachte: „Das sieht jetzt ganz blöd aus, so als würde ich mir fremde Lorbeeren anstecken“, verriet sie 2009 dem Stern.
Vor seiner Wahl zum Bundespräsidenten bedankte sich Steinmeier auf Facebook bei seiner Frau und schrieb: „Ich könnte es ohne Dich nicht machen und ich hätte es ohne Dich nicht gemacht.“
2010 wurde Steinmeier zum Organspender – seiner Frau spendete er eine Niere.
Seine Tochter studiert Islamwissenschaften
"Wer um Mitternacht von einer Auslandsreise nach Hause kommt und dann bis zwei Uhr mit der Tochter Ikea-Regale aufbaut, kann doch nur ein toller Typ sein“, sagte Büdenbender über ihren Mann im Stern-Interview. Tochter Merit ist das einzige Kind des Paares. Die Mittzwanzigerin hat einen Bachelor of Arts in Arabistik und Islamwissenschaften. Im gleichen Fach studiert sie weiter und arbeitet derzeit an der Freien Universität Berlin an ihrem Master-Abschluss.
Steinmeier schrieb Abschlussarbeit über Obdachlosigkeit

Nach dem Abitur in Blomberg, in der Nähe seines Geburtsort Detmold/Kreis Lippe, ging Steinmeier für zwei Jahre zur Bundeswehr. Nach seinem Jurastudium machte er 1991 seinen Doktor der Rechtswissenschaft. Seine Abschlussarbeit trägt den Titel "Bürger ohne Obdach: zwischen Pflicht zur Unterkunft und Recht auf Wohnraum. Tradition und Perspektiven staatlicher Intervention zur Verhinderung und Beseitigung von Obdachlosigkeit.“
Einer seiner ersten Jobs: Leiter des persönlichen Büros vom damaligen niedersächsischen Ministerpräsidenten und späterem Kanzler Gerhard Schröder! Ob Steinmeier da gemerkt hat, dass er auch ganz nach oben will? Sechs Jahre später, 1999, beginnt seine Karriere in Berlin: Er wird Chef des Bundeskanzleramts.
Nachdem Merkel erstmals 2005 Kanzlerin wird, macht sie Steinmeier zu ihrem Außenminister. Zu diesem Zeitpunkt ahnen wohl beide nicht, dass sie sich vier Jahre später gegenüberstehen werden. Steinmeier will Merkel 2009 schlagen, hat aber keine Chance – ein großer Dämpfer in seiner bisherigen Karriere. Er wird kein Bundeskanzler, aber die SPD-Fraktion wählt ihn immerhin zum Fraktionsvorsitzenden. Nachdem er 2013 erneut Außenminister wird, folgt 2017 seine Wahl zum Bundespräsidenten.
Arbeitsort ist nicht gleich Wohnort
Der Steinmeier wohnt schon prächtig, könnte man denken, wenn man vorm Schloss Bellevue steht. Stimmt aber nicht - das 1785 von Prinz Ferdinand von Preußen errichtete Schloss ist nur der Amtssitz, nicht auch der Wohnsitz des Bundespräsidenten. Roman Herzog war der einzige Bundespräsident, der Bellevue in doppelter Funktion nutzte und auch über Nacht blieb.
Seit 2004 ist die "Villa Wurmbach" in Dahlem der dienstliche Wohnsitz des Bundespräsidenten.
Als erster Bundespräsident wohnte Horst Köhler dort. Nach Christian Wulff und Joachim Gauck bewohnt auch Frank-Walter Steinmeier die Villa.
Übrigens kann jeder Bürger immer schauen, wo der Bundespräsident sich aufhält - zumindest ungefähr. Denn solange er sich in Deutschland aufhält, ist die Standarte (Flagge) auf Schloss Bellevue gehisst. Eingeholt wird sie nur, wenn sich der Bundespräsident an seinem Bonner Amtssitz, der Villa Hammerschmidt, in einem Gästehaus in den Bundesländern oder auf einem Besuch im Ausland befindet. Sobald Steinmeier das Berliner Stadtgebiet für diese Reisen verlässt, wird die Standarte eingeholt und beim Wiedereintreffen des Bundespräsidenten neu gesetzt.
Verdienst
Steinmeier verdient als Bundespräsident 214.000 Euro pro Jahr, dazu kommen 78.000 Euro „Aufwandsgeld“ (z.B. für Hausangestellte).


