Wie Angus McKay (50) seine Diagnose erhält

30 Jahre später: Vermeintliche Sportverletzung entpuppt sich als Brustkrebs

Eine alte Rugby-Verletzung bei Angus McKay entpuppt sich 30 Jahre später als Brustkrebs.
Eine alte Rugby-Verletzung bei Angus McKay entpuppt sich 30 Jahre später als Brustkrebs.
Kennedy News and Media

Brustkrebs kommt nur bei Frauen vor? Stimmt nicht! Der 50-jährige Angus McKay aus Schottland beweist das Gegenteil. Eine 30 Jahre alte Rugby-Verletzung, die er auf der Brust hat, wird letztes Jahr immer größer, es entsteht eine große Beule. Es folgt eine Untersuchung, danach hat der Schotte Klarheit: Er ist an Brustkrebs erkrankt.

Seine Frau überredet Angus McKay, die Beule untersuchen zu lassen

Als Teenager ist Angus McKay aus Aberdeenshire, Schottland, begeisterter Rugbyspieler und Karatekämpfer. Wenig verwunderlich also, dass er nicht jedes Mal ungeschoren davon kommt und einige Verletzung davon trägt. Zum ersten Mal bemerkt er zu dieser Zeit auch eine kleine Beule auf seiner linken Brust. Seine Vermutung: Er habe sich bei seinem Kontaktsport einfach einen Muskel gerissen. „Seit ich mich erinnern kann, habe ich eine kleine Beule auf der linken Seite, aber ich habe mir nie etwas dabei gedacht, und sie hat mir auch nie Probleme bereitet“, erklärt er dem „Daily Record“.

30 Jahre später arbeitet der zweifache Vater auf hoher See in Norwegen, als er mitten in der Nacht wach wird. Die alte Verletzung auf der Brust „brennt und juckt“ plötzlich wie verrückt. Und: Die Beule ist größer geworden. „Ich bemerkte die Beschwerden schon auf der Reise zuvor und dachte nicht wirklich darüber nach, sondern fragte mich: ‘Was ist hier los?’ Es war mehr ein Ärgernis als alles andere.“

Weil seine Frau Helen McKay ihn dazu drängt, sich untersuchen zu lassen, bekommt McKay im März diesen Jahres endlich Klarheit: Er hat Brustkrebs und muss sich einer vollständigen Mastektomie unterziehen. „Ich habe es meiner Frau gegenüber erwähnt, weil ihre Mutter zweimal an Brustkrebs erkrankt war, und sie sagte: ‘Nun, wir sollten es zur Sicherheit überprüfen lassen.’ Ich verdanke ihr im Endeffekt, dass sie mein Leben gerettet hat. Ich war hin- und hergerissen, ob ich ihr überhaupt etwas sagen und es dabei belassen sollte oder nicht.“

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Die Diagnose ist ein Schock für den 50-Jährigen

PIC FROM Kennedy News and Media (PICTURED: ANGUS MCKAY (50) FROM FYVIE, ABERDEENSHIRE, SCOTLAND, WITH HIS WIFE HELEN MCKAY (42) AND DAUGHTERS EMMA MCKAY (10) [LEFT] AND ZOE MCKAY (8) [RIGHT]) A dad was stunned when what he thought was a 'rugby injury' turned into BREAST CANCER more than 30 years later - leaving his shocked mates asking 'but you're a bloke?'. Angus McKay said he first noticed a lump on his left chest during his late teens but as a keen rugby player and black belt karate enthusiast, just thought he'd torn a muscle playing his contact sports. But when the 50-year-old was working offshore in Norway last year he began waking up in the middle of the night with a 'burning and itching' sensation on his chest and noticed the lump had got bigger. DISCLAIMER: While Kennedy News and Media uses its best endeavours to establish the copyright and authenticity of all pictures supplied, it accepts no liability for any damage, loss or legal action caused by the use of images supplied and the publication of images is solely at your discretion. SEE KENNEDY NEWS COPY - 0161 697 4266
Wäre seine Frau Helen nicht gewesen, wäre Angus McKay vermutlich erst später oder vielleicht auch gar nicht zum Arzt gegangen.
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Hätte Angus McKay noch drei oder vier Monate gewartet, hätte die Situation ganz anders ausgehen können. Im November 2020 geht er zum Hausarzt, unterzieht sich kurz vor Weihnachten einer Mammographie. Nach seiner Arbeit in Norwegen geht er im Frühjahr diesen Jahres erneut zum Arzt, nachdem dieser ihn gerne sehen möchte. „Ich ging hin und sie sahen sich die Beule nochmal genauer an. Anfang März werden Gewebeproben entnommen. Eine Woche später habe ich wieder einen Anruf erhalten und sie sagten: ‘Ja, es ist östrogenempfindlicher Krebs und wir müssen operieren.’ Von da an ging alles drunter und drüber, denn von der Diagnose bis zur Operation vergingen nur drei Wochen.“

Auch wenn die McKays bereits die Vermutung hatten, dass etwas nicht stimmt, sei die endgültige Diagnose für den 50-Jährigen ein großer Schock gewesen: „Es war ein bisschen wie in einer Traumwelt: Passiert das wirklich mit mir? Um ehrlich zu sein, hat es unsere Welt auf den Kopf gestellt.“

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Angus McKay möchte Bewusstsein für Brustkrebs-Erkrankungen bei Männern schaffen

Der etwa 24 Millimeter große Knoten wird schließlich entfernt. Die gute Nachricht: Der Krebs von McKay hat nicht gestreut, sodass er sich keiner Strahlen- oder Chemotherapie unterziehen muss. Was aber auf jeden Fall auf seiner To-do-Liste steht, sind jährliche Mammographien. Zudem muss er mindestens fünf Jahre lang Medikamente einnehmen.

Letztendlich möchte der Familienvater mit seiner Geschichte vor allem darauf aufmerksam machen, dass auch Männer durchaus an Brustkrebs erkranken können: „Ich wusste vage, dass Männer Brustkrebs bekommen können, aber ich dachte, es sei so selten, dass es mich wahrscheinlich nicht treffen würde. Als ich einigen meiner Freunde davon erzählte, meinten sie sofort: 'Aber du bist doch ein Kerl?’ Ich glaube viele von ihnen wussten nicht, dass es auch bei Männern vorkommt.“

Er rät allen, egal ob Mann oder Frau, dazu, verdächtige „Knubbel, Knoten und Beulen“ untersuchen zu lassen und regelmäßig zu Kontrolluntersuchungen zu gehen. „Es ist besser, sich untersuchen zu lassen und festzustellen, dass man am Ende doch nichts hat, worüber man sich Sorgen machen müsste, als zu denken: 'Oh, es ist nichts', nur um dann viel zu spät herauszufinden, dass man doch etwas hat.“ (vdü)