Australierin ist die weltweit erste Patientin mit Implantat aus dem 3D-DruckerHoffnung für brustamputierte Frauen kommt aus Leipzig

Eine Firma in Leipzig erprobt gerade eine ganz neue Technik für Brustrekonstruktionen, zum Beispiel nach Brustkrebserkrankungen: Brustimplantate und aus dem 3D-Drucker. Das Implantat, das eingesetzt wird, löst sich auf. Was bleibt, ist eine körpereigene neue Brust. Sollte das gelingen, wäre das eine Weltsensation. Eine Patientin trägt ein solches Implantat schon. Was sie über das neuartige Implantat sagt, erfahren Sie im Video!

Silikonimplantat wanderte bei Caitlin über den Brustkorb

Caitlin Rutherford-Heard aus Australien kam mit einem Tumor auf dem Brustkorb zur Welt. Er wurde sofort entfernt, doch er führte bei ihr zu einer Trichterbrust. "Das sah unschön aus, bedeutete aber vor allem, dass ich nie Kinder stillen könnte", erzählt sie uns, "das wollte ich aber immer." Um wenigstens das optische Problem zu lösen, unterzog sich Caitlin diversen Operationen, auch Silikonimplantate wurden eingesetzt. "Das Silikonimplantat ist aber gewandert", berichtet sie, "es saß nach zwei Jahren auf Höhe des Bauches."

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3D-Implantat löst sich mit der Zeit auf

Es wird eine Art Gitter gebildet, das dann in den Körper kommt. Danach werden die Hohlräume mit körpereigenem Fett aufgefüllt.
Es wird eine Art Gitter gebildet, das dann in den Körper kommt. Danach werden die Hohlräume mit körpereigenem Fett aufgefüllt.
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Als erste Patientin weltweit hat Caitlin jetzt ein neuartiges Implantat. Das kommt aus dem 3D-Drucker und wird von BellaSeno in Leipzig hergestellt. Dabei wird eine Art Gitter gebildet, das dann in den Körper kommt. Danach werden die Hohlräume mit körpereigenem Fett aufgefüllt. BellaSeno-Geschäftsführer Dr. Mohit Chhaya erklärt: "Im Körper löst sich das Implantat auf, sobald eigenes Gewebe drumherum gebildet wurde. Die Brust ist also kein Fremdkörper wie bei Silikonimplantaten." Seit einem Jahr hat Caitlin das Implantat. Nach zwei Jahren soll es sich aufgelöst haben.

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Überlebt das eingespritzte Fettgewebe?

Die Idee sei fantastisch, sagt uns Chirurg Dr. Mathias Reutemann. "Das Problem ist: Überlebt das eingespritzte Fettgewebe, was sie vorher abgesaugt hat? Wird es ernährt, überlebt es oder stirbt es, bevor die Blutversorgung einwachsen kann, wieder ab." Genau das ist keinem Forscher bisher gelungen. Sollte es bei Cailin funktionieren, wäre das ein echter Durchbruch in der Medizin.