Fragen und Antworten zur Corona-Impfung
Biontech bald auch für Kinder unter 12 Jahren? Das sollten Eltern jetzt wissen!
Corona-Schutz bald auch für jüngere Kinder
Viele Eltern jüngerer Kinder haben auf diese Meldung gewartet: Schon bald könnte der erste Corona-Impfstoff für Kinder unter zwölf Jahren zugelassen werden. Biontech will in den kommenden Wochen die Zulassung seines Corona-Impfstoffs auch für Kinder im Alter zwischen fünf und elf Jahren beantragen. Das hat die medizinische Geschäftsführerin und Biontech-Mitgründerin Özlem Türeci dem „Spiegel“ am Freitag mitgeteilt. Für viele Eltern eine Erleichterung. Wir erklären, was Eltern jetzt wissen sollten.
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Wann können Eltern jüngere Kinder impfen lassen?
Ganz genau lässt sich das noch nicht sagen, erklärt Dr. Georg-Christian Zinn, Direktor Hygienezentrum Bioscientia, im Interview mit RTL. Den Biontech-Gründern Ugur Sahin und Özlem Türeci zufolge sollen die Daten für eine Impfung von Fünf- bis Elfjährigen mit dem Corona-Impfstoff des Unternehmens bis Ende September vorliegen. In Deutschland könnten ab Mitte Oktober die ersten Kinder unter zwölf Jahren mit dem Vakzin geimpft werden, heißt es in dem „Spiegel“-Interview.
„Die Zulassung durch die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) wird – wenn die Studienergebnisse ausreichend sind – diesen Herbst noch erfolgen. Und dann können Eltern, wenn sie sich dafür entscheiden, ihre Kinder impfen lassen. Was ganz sicher noch eine Zeit lang dauert, ist die Stiko-Empfehlung dazu.“
Was ist anders an dem Impfstoff für Kinder unter 12 Jahren?
„Generell sind es dieselben Inhaltsstoffe, nur die Dosierung ist anders. Da hat Biontech in seiner Studie drei Altersgruppen gemacht, um wirklich die optimale Dosierung bis zum Alter von sechs Monaten herauszufinden“, erklärt Zinn.
Die Dosis für diese Altersgruppe werde bei zehn Mikrogramm liegen, einem Drittel der Dosis bei Erwachsenen, sagte Biontech-Gründerin Özlem Türeci der „Bild am Sonntag“. Die Daten für Kinder ab sechs Monaten lägen gegen Ende des Jahres vor. „Da werden wir mit der Dosis noch mal runtergehen können.“
Nach Ansicht von Jörg Dötsch, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin, spielt die Dosierung anders als bei der Altersgruppe von 12 bis 17 Jahren bei den Fünf- bis Elfjährigen eine ganz wichtige Rolle. „Das liegt zum einen daran, dass sich das Körpergewicht bei diesen Kindern doch sehr stark von dem eines Erwachsenen unterscheidet“, erklärt der Experte auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur.
Zum anderen gehe es um das Immunsystem. „Die Medizin geht davon aus, dass das ab einem Alter von etwa zwölf Jahren vollständig ausgebildet ist.“ Bei Jüngeren entwickele es sich noch. „Das sind zwei Besonderheiten, die berücksichtigt werden müssen und weshalb man sehr sorgfältig vorgehen muss“, so Dötsch weiter.
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Unter welchen Umständen sollten Eltern ihre Kinder nicht gegen Corona impfen lassen?
„Das sind eigentlich dieselben Einschränkungen wie für Erwachsene auch: schwere Allergien, schwere Nahrungsmittelallergien, Kinder, bei denen transplantiert wurde, Kinder mit schweren Immundefekten. Das sind aber Gott sei Dank nur sehr wenige Kinder“, erklärt Zinn.
Laut Jörg Dötsch können vor allem besonders gefährdete Kinder mit einer schweren chronischen Erkrankung oder einem geschwächten Immunsystem von der Corona-Impfung profitieren. „Auch in der Altersgruppe der Fünf- bis Elfjährigen gibt es natürlich Risikogruppen, deren Gesundheit und Teilhabe am sozialen Leben deutlich verbessert wird, wenn es ein Impfangebot gibt“, so Dötsch.
Ist bei Kindern mit stärkeren oder schwächeren Impfreaktionen zu rechnen?
„Eigentlich nicht“, beruhigt Zinn. „Die Studien sehen wirklich die optimale Dosierung vor und da sind auch sehr enge Grenzen in den Altersdosierungen gewählt worden, sodass ich mit ganz normalen Nebenwirkungen rechne.“ (dpa, akr)
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