Arzt erklärt die Symptome Augenjucken & Co.: Ist das noch eine Bindehautentzündung oder etwa schon eine Augengrippe?

von Michael Statz und Madeline Jäger

Augen tränen und schmerzen – wann können diese zunächst leichten Symptome doch ins Auge gehen?
Nicht immer müssen rote, brennende und tränende Augen direkt auf eine Augengrippe hindeuten. Es kann sich auch um die weniger aggressive Bindehautentzündung handeln. Alles, was ihr zur Bindehautentzündung wissen müsst, seht ihr im Video.

Bindehautentzündung und Augengrippe – das ist der Unterschied

Bindehaut- oder andere Augenentzündungen können durch Bakterien, Pilze oder schlicht durch Umweltreize wie starke Zugluft, Staub, Rauch oder sehr grelles Licht ausgelöst werden.

  • Eine Augengrippe hingegen wird immer von einer bestimmten Virenart ausgelöst – den Adenoviren. Die Augengrippe ist also eine besonders starke Variante der Bindehautentzündung, die anders ausgelöst wird und sich durch andere Symptome äußert.

„Die hochansteckende Augengrippe macht sich schnell nicht nur durch tränende und gerötete Augen bemerkbar, sondern auch durch weitere Symptome, wie zum Beispiel die Trübung der Hornhaut und Sehverschlechterungen“, erklärt Dr. Specht.

Doch mit der klassischen Grippe habe die Erkrankung im Grunde nichts zu tun.

Lese-Tipp: Bindehautentzündung: Symptome erkennen und schnell behandeln

Augengrippe: Das sind die Symptome

Allerdings kommen bei der Augengrippe zu den geröteten, tränenden und juckenden Augen oft noch grippeähnliche Symptome hinzu, wie zum Beispiel:

  • Abgeschlagenheit

  • Gliederschmerz/ Schüttelfrost

  • Fieber

Die Inkubationszeit, also die Zeit bis zum Auftreten der ersten Symptome, dauert bei der Augengrippe außerdem bis zu zehn Tage an. Das Problem: Ansteckend sind die Patienten meist schon vor dem Auftreten der ersten Symptome.

„Die Augengrippe tritt oft nicht nur bei einer Person auf, sondern gleich bei mehreren, weil sie durch ein leicht übertragbares Adenovirus ausgelöst wird. Adenoviren sind generell sehr leicht übertragbar und werden im Kontakt von Mensch zu Mensch und über Gegenstände übertragen. Die Adenoviren sind hochansteckend.“

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Augengrippe: So wird das Virus übertragen

Wer sich nicht mit der Augengrippe anstecken will, sollte verstärkt auf Hygiene achten. Dabei kann häufiges Händewaschen und die Desinfektion von Gegenständen helfen.

„Wenn man zum Beispiel innerhalb der Familie das gleiche Handtuch benutzt, oder im gleichen Haushalt lebt und deswegen ähnliche Gegenstände benutzt, steckt man sich nämlich sehr schnell an“, schildert Dr. Specht.

Auch, wenn im Büro regelmäßig gemeinsam die Tastatur genutzt wird, steigt die Ansteckungsgefahr stark an. Die typische Zeit für die Augengrippe ist von Ende September bis November.

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In diesem Zeitraum solltet ihr also besonders wachsam sein und bei starken Symptomen immer den Augenarzt Ihres Vertrauens aufsuchen.