Zwei Wochen, damit Papa fürs Baby und für die Mama da sein kann

Familienministerin Spiegel will bezahlten Väter-Urlaub nach der Geburt

Young modern father embracing newborn baby boy at home on day
Von Anfang an dabei: Die Freistellung soll es Vätern und Elternteilen ermöglichen, mit der Familie zu starten und der Mutter Erholung zu ermöglichen.
miodrag ignjatovic, miodrag ignjatovic (miodrag ignjatovic (Photographer) - [None], iStock

Sollen Väter künftig zwei Wochen nach der Geburt eines Kindes bezahlt freigestellt werden? Definitiv, sagt Bundesfamilienministerin Anne Spiegel. Mit den wenig begeisterten Arbeitgebern wolle sie sich über diesen Plan der Ampel-Regierung noch austauschen.

Aktuell müssten sich Väter "mit Mühe ihren Urlaub zusammenkratzen"

Bernd von Jutrczenka
Familienministerin Anne Spiegel: „Die Zeit nach der Geburt ist eine ganz besondere Zeit im Leben. Eltern und Neugeborene sollten füreinander Zeit haben.“
deutsche presse agentur

Bundesfamilienministerin Anne Spiegel hat sich noch einmal deutlich dafür ausgesprochen, dass Väter künftig nach der Geburt eines Kindes eine bezahlte „Väterzeit“ von zwei Wochen in Anspruch nehmen können. „Mir liegt es am Herzen, dass Väter keinen Urlaub nehmen müssen, um nach der Geburt beim Baby sein zu können“, sagte die Grünen-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur.

Aktuell sei es noch so, dass Väter sich „mit Mühe ihren Urlaub zusammenkratzen“ müssten, um nach der Geburt beim Neugeborenen und der Mutter sein zu können. Genau an dieser Stelle würden die Pläne der Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP ansetzen, erklärte Spiegel.

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Anne Spiegel (Grüne): „Zeit nach der Geburt ist eine ganz besondere Zeit im Leben "

Im Koalitionsvertrag der drei Parteien heißt es dazu: „Wir werden eine zweiwöchige vergütete Freistellung für die Partnerin oder den Partner nach der Geburt eines Kindes einführen.“ Laut Spiegel beträfe eine Neuerung vor allem Väter. Hintergrund ist, dass Mütter unmittelbar nach der Geburt ohnehin dem Mutterschutz unterliegen.

Aus Spiegels Sicht ist es überfällig, auch eine Art „Väterschutz“ einzuführen - wenn auch nur für eine kurze Zeit. „Die Zeit nach der Geburt ist eine ganz besondere Zeit im Leben. Eltern und Neugeborene sollten füreinander Zeit haben“, betonte Spiegel. Zwei Wochen seien „ein überschaubarer Zeitraum und gleichzeitig ein wichtiges familienpolitisches Zeichen“.

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Arbeitgeber sind wenig begeistert

An den Plänen hatte es jüngst bereits Kritik gegeben - vor allem vonseiten der Arbeitgeber. „Die derzeit geltenden und gerade erst ausgeweiteten Regelungen zur Elternzeit sollten erst einmal ihre Wirkung entfalten, bevor über neue Instrumente nachgedacht wird“, hatte etwa der Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Steffen Kampeter, vor einigen Wochen im Gespräch mit dem „Handelsblatt“ angemahnt. Von den Gewerkschaften kam dagegen Zuspruch.

Spiegel kündigte an, mit Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern darüber das Gespräch suchen zu wollen. Auch die Perspektive von Beschäftigten, Gewerkschaften und Verbänden wolle sie einfließen lassen, sagte die Ministerin. Die Details - etwa dazu, wer genau die Kosten für diesen „Väterschutz“ künftig übernehmen soll - würden noch geklärt. (dpa/eku)

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