Es geht um mehrere Zehntausend Euro

Berliner Polizist wird bei Verkehrskontrolle zum Räuber

Ein Polizeifahrzeug fährt. Foto: Lukas Schulze/Archiv
Zivles Polizeifahrzeug (Symbolbild)
DPA

Mehrere Zehntausend Euro soll ein Polizist in Berlin einem Autofahrer bei einer vorgetäuschten Verkehrskontrolle gestohlen haben. Der Beamte war bereits im Feierabend, als er mit Kelle und Waffe ein Auto stoppte.

Woher wusste der Beamte vom Geld?

Auf der Berliner Stadtautobahn hält ein Polizist im Feierabend (48) ein Auto an. Er ist in einem zivilen Dienstfahrzeug der Polizeidirektion Berlin unterwegs. Der Beamte trägt Uniform, hat seine Waffe im Holster und befindet sich in Begleitung eines Kollegen. Nichts deutet nach Aussage des angehaltenen Verkehrsteilnehmers darauf hin, dass es sich um eine fingierte Kontrolle handeln könnte. In Wirklichkleit ist der Beamte bereits im Feierabend, scheint sich zudem das Auto für die Kontrolle nicht zufällig ausgewählt zu haben.

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Kurzzeitig wird der Fahrer des Autos sogar in Handschellen in den Polizeiwagen gesetzt. Währenddessen durchsucht der Beamte das Auto und entwendet 57.000 Euro Bargeld. Die Tat ereignete sich bereits am 19. Juli gegen 23.15 Uhr. Nach der Durchsuchung sollen die Beamten sogar noch ein Beschlagnahmeprotokoll angefertigt haben – darauf jedoch nicht angegeben: das entwendete Bargeld.

Im Video: Polizeichef von Kollegen beim Rasen erwischt

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Der Fall wirft Fragen auf

Warum hatte der Autofahrer einen so hohen Bargeldbetrag bei sich? Und: Woher wusste der Polizist davon? Dazu macht die Polizei im Augenblick keine Angaben. Woher das Geld stammt und alle weiteren Umstände der Tat seien nun Gegenstand polizeilicher Ermittlungen. Der Beamte wurde unterdessen umgehend vom Dienst suspendiert. Gegen ihn wurde zudem Haftbefehl erlassen. (xes)

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