Tödlicher Unfall in Berlin

83-Jähriger fuhr zu schnell und umkurvte Stau über den Fahrradstreifen

Neue Details zum tragischen Unfall in Berlin mit zwei Toten:
Der Fahrer des Unfallwagens soll zu schnell unterwegs gewesen sein und einen Stau über den Fahrradstreifen umkurvt haben. Eine Mutter (41) und ihr vierjähriger Sohn wurden am Samstag lebensgefährlich verletzt und starben im Krankenhaus.
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Unfall in Berlin: Frau und Sohn von Auto erfasst

Nach Zeugenaussagen war der 83-jährige Autofahrer mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs, wie die Berliner Polizei am Sonntagvormittag mitteilte. Er habe die Leipziger Straße Richtung Potsdamer Platz mit überhöhtem Tempo befahren, erklärten die Zeugen. Als sich der Mann den Angaben zufolge wegen der Verkehrssituation wartenden Fahrzeugen näherte, soll er nach ersten Erkenntnissen der Polizei den rechten Radfahrstreifen genutzt haben, um an dem Stau vorbeizufahren.

Zeitgleich hätten die 41-jährige Fußgängerin und ihr Sohn die Fahrbahn überqueren wollen und seien von dem Wagen frontal erfasst worden. Anschließend sei der Unfallfahrer auf ein weiteres Fahrzeug geprallt, das wiederum auf ein an der roten Ampel wartendes Auto auffuhr, teilte die Polizei mit.

Berlin: Gutachten soll klären, ob 83-Jähriger zu schnell fuhr

dpatopbilder - 10.03.2024, Berlin: Weiße Silhouetten einer Frau und eines Kindes liegen neben Blumen und Kerzen bei einer Mahnwache auf der Leipziger Straße. Bei einem schweren Verkehrsunfall am gestrigen Samstag (09.03.2024) erfasste nach Angaben der Berliner Polizei ein 83-jähriger Autofahrer eine 41-Jährige und ihren vierjährigen Sohn im Kinderwagen. Die Mutter starb kurz darauf im Krankenhaus, das Kind nach einer Notoperation noch am selben Abend. Zwei Angehörige wurden Zeugen des Unglücks. Foto: Christoph Soeder/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Bei einer Mahnwache trauern Berliner am Sonntag abend um Mutter und Kind
sod tba, dpa, Christoph Soeder

„Der 83-Jährige ist über einen sogenannten Radfahrtschutzstreifen gefahren", teilt Polizeisprecherin Jennifer Bähle auf RTL-Anfrage mit. Der Streifen befinde sich neben der Fahrbahn und sei mit Markierungen von dieser abgetrennt. An der Unfallstelle gebe es derzeit eine Baustelle.

Genauere Angaben zur Geschwindigkeit, mit der der Autofahrer unterwegs gewesen sein soll, kann die Sprecherin nicht machen. Es sei auch nicht klar, ob er die zulässige Höchstgeschwindigkeit überschritten habe. „Bisher gibt es die Aussagen der Zeugen", sagt Bähle. Ein Gutachten solle nun klären, wie schnell der 83-Jährige fuhr.

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Frau und Sohn bei Unfall getötet: Familie stammt aus Belgien

09.03.2024, Berlin: Polizisten stehen an einer Unfallstelle in der Leipziger Straße. Bei dem schweren Unfall in Berlin-Mitte sind vier Menschen, darunter eine Mutter und ihr Kind, schwer verletzt worden. Foto: Christophe Gateau/dpa - ACHTUNG: Ein Kennzeichen wurde aus rechtlichen Gründen gepixelt +++ dpa-Bildfunk +++
Polizisten stehen an der Unfallstelle in der Leipziger Straße.
cgt tba, dpa, Christophe Gateau

Der Unfallfahrer kam laut Polizei ebenfalls ins Krankenhaus, wurde aber nach ambulanter Behandlung wieder entlassen. Eine freiwillige Atemalkoholmessung ergab einen Wert von 0,0 Promille. Die Polizei zog den Führerschein des Mannes ein und stellte das Unfallfahrzeug sicher.

Die Frau und ihr Sohn, die bei dem Unfall getötet wurden, stammen aus Belgien. Sie waren als Touristen nach Berlin gekommen. Zwei Angehörige wurden Zeugen des schrecklichen Unglücks. Der Lebensgefährte und die Schwester der 41-Jährigen kamen nach Polizeiangaben mit einem Schock ins Krankenhaus und wurden dort ambulant behandelt.