Angreifer in Berlin verletzt

Mann mit Messer randaliert im Jüdischen Krankenhaus - Polizei schießt

ARCHIV - 28.03.2018, Berlin: Ein Mann geht auf das Gelände des Jüdischen Krankenhauses in Wedding. Dort befindet sich eine der Notdienstpraxen der Kassenärztlichen Vereinigung (KV). Statt stundenlang auf die Behandlung in einer Rettungsstelle zu warten, kann der Besuch einer Notdienstpraxis eine Alternative sein. Die Kassenärztliche Vereinigung Berlin betreibt inzwischen elf solcher Praxen an Krankenhäusern. Sie öffnen, wenn andere Arztpraxen geschlossen sind. (Zu dpa: «Notdienstpraxen entlasten Rettungsstellen zunehmend») Foto: Paul Zinken/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Im Jüdischen Krankenhaus in Berlin hat die Polizei auf einen bewaffneten Patienten geschossen. (Foto: Archiv)
pdz ca, dpa, Paul Zinken

Im Jüdischen Krankenhaus in Berlin hat ein Patient mit einem Messer bewaffnet auf einer Station randaliert. Die Polizei schoss auf den Mann und verletzte den 45-Jährigen am Bein, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Patienten oder Mitarbeiter seien nicht zu Schaden gekommen.

Patient randalierte auf der Suchtstation im Jüdischen Krankenhaus

Die Beamten seien von Beschäftigten der Klinik am Freitagnachmittag gegen 14.30 Uhr alarmiert worden. Der Vorfall ereignete sich auf der Suchtstation des Krankenhauses. Als die Polizei vor Ort eintraf, um den aggressiven Patienten zu beruhigen, sei er mit einem Messer auf die Einsatzkräfte losgegangen.

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Auf die Aufforderung, das Messer aus der Hand zu legen, soll er zuvor nicht eingegangen sein. Nach B.Z.-Informationen wurde der Angreifer mit zwei Schüssen von der Polizei gestoppt. Die Hintergründe seien noch unklar, sagte ein Polizeisprecher. Nach bisherigen Erkenntnissen seien außer dem Angreifer keine weiteren Menschen verletzt worden, so der Sprecher.

Der 45-Jährige sei medizinisch versorgt worden und sei stabil. Ob er direkt im Jüdischen Krankenhaus versorgt wurde oder in eine andere Klinik gebracht wurde, ist unklar.

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Berliner Polizei schießt auf bewaffneten Angreifer

Eine Mordkommission hat die Ermittlungen zu dem Fall übernommen. Dies ist laut Polizei generell der Fall, wenn Beamte im Einsatz geschossen haben. Am Tatort erfolgte die Sicherung von Spuren und Zeugen wurden befragt.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) bezeichnete Situationen mit Bewaffneten in Krankenhäusern als hochgefährlich, weil es auch darum gehe, Patienten, Personal und Gäste aus dem Gefahrenbereich zu bringen. Die Beamten hätten in einer „absoluten Ausnahmesituation“ Ruhe bewahrt und wohl Schlimmeres verhindert, so der Berliner GdP-Landeschef Stephan Weh. „Kein Polizist schießt gern. Leider haben wir momentan gerade bei unkooperativen, mit Messer bewaffneten Angreifern keine andere Option als die Schusswaffe, um Gefahren abzuwenden.“ (jgr, mit dpa)

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