Schädlings-Expertin schätzt ein

Berlinerin will Bettwanzen in Bus gesichtet haben! Wie ernst ist die Lage wirklich?

Berliner Bus Bettwanzen
Eine 28-Jährige behauptet, Bettwanzen in einem Berliner Bus gesehen zu haben. (Montage)
dpa

Sie hüpfen von Hauptstadt zu Hauptstadt – Bettwanzen sind ganz offensichtlich echte Weltbürger!

Die kleinen Biester kennen keine Grenzen: New York, Paris, London – kaum eine Metropole, in der nicht bereits von einem handfesten Bettwanzen-Problem die Rede war. Aktuell sorgt die vermeintliche Sichtung einer Berlinerin in einem öffentlichen Bus für Wirbel. Warum die Reiselust der Wanzen tatsächlich eine entscheidende Rolle spielt, erklärt uns eine Expertin für Schädlingsbekämpfung.
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Begegnung in Berliner Bus: „Aus Panik habe ich den Bus sofort verlassen“

Was war passiert? Die Berlinerin Isabell H. berichtet in der Berliner Zeitung von einer Begegnung mit den fiesen Krabbeltieren - und zwar im Bus. Am 1. Januar um 19 Uhr habe sie sich auf dem Rückweg von Bremen am Berliner Hauptbahnhof ahnungslos in den Bus M85 gesetzt, das Ziel: ihre Wohnung im Stadtteil Tiergarten. Neben einem Infoscreen habe sie drei bis vier lebendige Insekten herumkrabbeln sehen - Bettwanzen!

„Aus Panik habe ich den Bus sofort verlassen“, berichtete die 28-Jährige der Zeitung. Sie habe die Körperform der Blutsauger sofort erkannt – den flachen, ovalen Körper und den kleinen Kopf. Es habe sich offensichtlich um Bettwanzen gehandelt – jene Tierchen, die bereits Ende des vergangenen Jahres wegen ihrer vermehrten Präsenz für viel Wirbel sorgten. Demnach seien auch Spuren von Wanzenkot im Bus erkennbar gewesen. „Das hat bei mir sofort den Fluchtinstinkt ausgelöst – so schnell konnten meine Beine mich kaum tragen“, berichtet Isabell H. der Berliner Zeitung.

Im Video: Von Bettwanzen zerfressen - Urlauber brechen Horror-Urlaub ab!

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Berlin ist ein Bettwanzen-Hotspot

Müssen wir auch in Deutschland mit einer Bettwanzenplage rechnen, wie sie Frankreich im Sommer 2023 bis in hohe politische Kreise in Aufruhr versetzte? RTL fragt bei Steffi Klotz vom Deutschen Schädlingsbekämpfer Verband e.V. nach. Die Expertin kann beruhigen: „Grundsätzlich verzeichnen wir in Deutschland derzeit keine Zunahme“, sagt sie.

Allerdings sei Berlin ein Hotspot im Hinblick auf Bettwanzen. Womit wir wieder bei der Reiselustder kleinen Biester wären: „Das liegt natürlich auch am Tourismus und der hohen Gästefluktuation in der Hauptstadt“, erklärt die Expertin. Echten Grund zur Sorge gebe es aber nicht. „Das ist nichts, wo man sagen würde, das Gesundheitsamt muss aktiv werden.“

Dass jetzt mehr Fälle von Bettwanzen bekannt werden, liegt in den Augen der Schädlingsbekämpferin auch an der erhöhten medialen Aufmerksamkeit seit den Vorfällen in Frankreich und Großbritannien.

Lese-Tipp: Bettwanzen loswerden: Das hilft wirklich gegen die Parasiten-Invasion

Eure Meinung: Habt ihr Angst, dass sich Bettwanzen auch hier stark ausbreiten?

Die Ergebnisse der Umfrage sind nicht repräsentativ.

Problem nicht auf die leichte Schulter nehmen

Diue gute Nachricht: Krankheiten werden von Bettwanzen nicht übertragen. Dr. Heike Schulenburg, Dermatologin am Haut- und Laserzentrum Berlin, erklärte bereits im Oktober gegenüber RTL: „Der Biss einer Bettwanze ist überhaupt nicht gefährlich. Es juckt, man sollte möglichst nicht kratzen, dann ist der Biss innerhalb einer Woche weg.“

Aber auch wenn von Bettwanzen keine direkte Gesundheitsgefahr ausgeht, sollte man einen Befall unbedingt ernst nehmen, betont Expertin Klotz: „Sind die Insekten erst einmal da, vermehren sie sich rasant.“ Bei der Bekämpfung der Bettwanzen sei absoluter Sachverstand gefragt, da es auf die Wahl der Mittel ankomme. Betroffene könnten sich dazu gerne an den DSV wenden.