„Das ist unverantwortlich“
Es tropft von der Decke! Vermieter hängt Eimer in Wohnung von querschnittsgelähmten Mieter auf
Wenn es draußen regnet, muss bei Markus Rado jemand den Eimer ausleeren. Der Grund: In der Wohnung des querschnittsgelähmten Mannes tropft es von der Decke. Bereits seit Monaten bittet Rado seinen Vermieter, den Schaden zu beheben, bislang ohne Erfolg. Was dieser zu den Vorwürfen sagt, erfahren Sie im Video.
Markus' Freunde müssen bei Regen täglich den Eimer ausleeren
Zum ersten Mal bemerkt Markus Rado ein Tropf-Geräusch, als er gerade fernsieht. Er und seine Pflegekraft entdecken die Quelle des Plätscherns an der Decke. „Wir haben gesehen, wie das Wasser die Lampe runterläuft“, erinnert er sich im RTL-Interview.
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Daraufhin verständigt Rado seinen Vermieter. Der scheint seine eigenen „Hausmittelchen“ für solch einen Fall zu haben: Er hängt einen Eimer unterhalb des tropfenden Wasserflecks auf. „Das ist unverantwortlich. Da ist fließender Strom“, sorgt sich der Mieter. Der Querschnittsgelähmte und seine Pflegekräfte sind u.a. aufgrund seines Beatmungsgeräts Tag und Nacht auf Elektrizität angewiesen. Bei lang anhaltendem Regen muss der Eimer mehrmals täglich geleert werden. Das übernehmen momentan Freunde von Rado.
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Gerüst aufgestellt - Schaden noch da!
Nach mehreren Versuchen, den Vermieter dazu zu bringen, den Schaden ordentlich zu beheben, scheint sich etwas zu tun: Er lässt ein Gerüst aufstellen. Doch als Markus Rado nach einem zweimonatigen Aufenthalt in einer Klinik wieder nach Hause kommt, tropft es immer noch.
„Ich sehe mich in meiner Gesundheit ganz klar bedroht, und auch meine Pflegekräfte müssen unter sehr schlechten Bedingungen arbeiten“, sagt er. Wenn er den Vermieter mit viel Glück erreiche, mache dieser keine klaren Ansagen: „Er sagt immer nur, er kümmert sich darum und macht keine Termine. Das sind Ausflüchte und Hinhaltereien in meinen Augen“, so Rado im Gespräch mit RTL.
Kein Einzelfall: Vermieter bereits anderen Mietern aufgefallen
Laut Markus sei er nicht der einzige Fall, bei dem der Vermieter untätig blieb. Eine andere Mieterin soll demnach fünf Jahre für ihre Belange gekämpft haben. Andere hätten eigene Schritte unternommen.
Das tut Markus nun auch: Er schaltet einen Anwalt ein und kündigt eine Mietminderung ab dem 1. September an.