Gut zu wissen beim Freitesten!Welche Bedeutung hat eigentlich der Ct-Wert beim PCR-Test?

Ein positiver PCR-Test bedeutet nicht immer, dass man ansteckend ist, entscheidend ist die Höhe des Ct-Werts. ntv hat erklärt, was genau das ist, worauf es dabei ankommt und warum der Wert eine wichtige Rolle beim Freitesten spielen kann.
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Beim PCR-Test spielt vor allem die Viruslast eine Rolle
PCR-Tests sind das feinste Instrument, wenn es darum geht, eine Covid-19-Infektion festzustellen. Doch wenn die Inzidenzen so hoch sind wie jetzt in der Omikron-Welle, sind sie nicht immer die beste Wahl. Zum einen sind die Ressourcen knapp, zum anderen sind die Tests zu sensibel, wenn es schlicht darum geht, festzustellen, ob eine Person infektiös ist oder nicht. Ein positives Ergebnis heißt nicht immer, dass man ansteckend ist. Entscheidend dafür ist die Viruslast, die mit dem sogenannten Ct-Wert bestimmt wird.
Was zeigt der Ct-Wert an?
Bei der Polymerase-Kettenreaktion (Polymerase Chain Reaction) wird üblicherweise durch einen Abstrich in Nase oder Rachen gewonnenes Erbgut des Virus im Labor vermehrt. Der Ct-Wert (Cycle-Threshold-Wert) gibt an, wie viele Vermehrungszyklen nötig sind, bis Sars-CoV-2-Erbgut messbar ist. Daraus folgt, dass ein höherer Ct-Wert eine geringere Viruslast in einer Probe bedeutet und umgekehrt.
Die Viruslast wiederum ist entscheidend, wenn es darum geht, ob eine Person ansteckend ist oder nicht. Um dies zu bestimmen, wird die Menge herangezogen, die im Labor ausreicht, um den Erreger anzuzüchten. Das RKI geht davon aus, dass eine Infektiosität ab 30 Zyklen, also einem Ct-Wert kleiner oder gleich 30 gegeben ist. Dies geht unter anderem aus den Entlassungskriterien aus der Isolierung hervor, die die Behörde Ärzten und Ärztinnen als Orientierungshilfe gibt.
Ein hoher Ct-Wert heißt nicht unbedingt ungefährlich
Ein Ct-Wert über 30 bedeutet aber nicht automatisch, dass eine getestete Person nicht ansteckend ist. Unter anderem kommt es darauf an, ob ein Abstrich korrekt ausgeführt wurde. Und selbst wenn dies der Fall ist, wird jede Entnahme unterschiedlich große Mengen an Erbgut und damit verschieden hohe Ct-Werte ergeben. Unter Umständen sind Nase und Rachen auch nicht der richtige Ort zur Probeentnahme. Laut LADR Laborverbund Dr. Kramer & Kollegen findet die Virusvermehrung bei einer Pneumonie (Lungenentzündung) vor allem in den unteren Atemwegen statt.
Außerdem sind Sensitivität und Nachweisgrenze der verschiedenen PCR-Verfahren unterschiedlich und würden beim selben Abstrich nicht exakt gleiche Ergebnisse liefern. Deshalb wurden unter Führung des RKI zum Abgleich zwei Proben mit standardisierten Virusmengen an verschiedene Labore geschickt und deren Ergebnisse dann ausgewertet. Laut LADR waren 22 bis 27 Zyklen zum Nachweis nötig. Das RKI hat die Unschärfe berücksichtigt, weshalb der Ct-Wert 30 einen Sicherheitspuffer beinhaltet.
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Auf den Zeitpunkt kommt es an

Problematischer ist, dass die Viruslast auch kurz nach der Infektion gering ist und ein Test zu einem hohen Ct-Wert und einem negativen Resultat führen kann. Aber da sich Sars-CoV-2 im Körper sehr schnell vermehrt, kann eine getestete Person sogar schon wenige Stunden später hochansteckend sein. Bei asymptomatischen Menschen ist daher grundsätzlich immer mit einem ausreichenden Zeitabstand ein zweiter PCR-Test nötig. Dies ist aufwändig und unter anderem ein Grund, warum vor allem bei knappen Ressourcen für Zufallskontrollen die weniger genauen, aber schnelleren und günstigeren Antigen-Tests zum Einsatz kommen.
Umgekehrt muss auch ein Ct-Wert deutlich unter 30 nicht bedeuten, dass man infektiös ist. Der Test weist nämlich nur Sars-CoV-2-Erbgut nach, woraus auf eine entsprechende Menge Virus geschlossen wird. Die Erreger selbst können aber trotz eines positiven Ergebnisses vom Immunsystem schon längst ausgeschaltet sein.
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Wichtiger Wert fürs Freitesten
Der Ct-Wert spielt auch eine Rolle bei der beschlossenen Möglichkeit, eine Quarantäne beziehungsweise Isolation mittels PCR-Test zu verkürzen. Fällt dieser negativ aus, ist alles klar. Aber auch bei einem positiven Ergebnis haben Gesundheitsämter die Möglichkeit, die Entlassung aus der "Absonderung" zu gestatten, wenn der Ct-Wert über 30 liegt. Vor Ablauf von sieben Tagen kann man sich aber nicht freitesten, um sicherzustellen, dass man nicht in der Frühphase einer Infektion ist.
Man kann sich aber nicht unbedingt darauf verlassen, dass die Bestimmung der Viruslast Berücksichtigung findet. "Die Beurteilung des Ansteckungsrisikos und damit die Anordnung und Aufhebung der Quarantäne obliegt im Einzelfall dem zuständigen Gesundheitsamt", schreibt das RKI. Voraussetzung ist natürlich auch, dass der Ct-Wert im Testergebnis mitgeteilt wird, was offenbar (noch) nicht immer der Fall ist.
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