Zweiter Angriff auf Unterkunft im Osten in kurzer Zeit
Bautzen: Feuer in Flüchtlingsunterkunft war Anschlag
Schon wieder ist in Deutschland eine Flüchtlingsunterkunft angezündet worden. Es ist der zweite Brandanschlag auf eine Unterkunft im Osten des Landes innerhalb von nur acht Tagen. Die Landesregierung verurteilte den Angriff auf ein früheres Hotel in Bautzen auf das Schärfste. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer sprach von einer widerwärtigen Tat. Der CDU-Politiker kündigte an, dass die Aufklärung „höchste Priorität“ habe.
"Politischer Hintergrund kann nicht ausgeschlossen werden“

Das Feuer geht nach offiziellen Angaben auf einen Anschlag zurück, sagte eine Sprecherin des sächsischen Innenministeriums. In dem Hotel war nach ersten Erkenntnissen der Ermittler am frühen Freitagmorgen ein Feuer ausgebrochen, nachdem Täter Fensterscheiben eingeworfen hatten. In das Haus sollten kommende Woche erste Flüchtlinge einziehen. Vier Menschen, die in dem Gebäude übernachteten, blieben unverletzt. Laut der Stadt Bautzen handelte es sich bei ihnen um Mitarbeiter des Hoteleigentümers.
Dem Landeskriminalamt (LKA) zufolge wird wegen schwerer Brandstiftung ermittelt. Das Polizeiliche Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrum (PTAZ) habe die Ermittlungen übernommen. Ein LKA-Sprecher sagte: „Ein politischer Hintergrund kann nicht ausgeschlossen werden.“
Vor einigen Tagen demonstrierte die AfD in Bautzen

Am vergangenen Dienstag hatte es eine Bürgerversammlung mit Anwohnern und dem Landkreis in dem „Spreehotel“ gegeben. Im Zuge der Versammlung gab es auch eine von der AfD organisierte Demo in unmittelbarer Nähe
Vergangene Woche war in Groß Strömkendorf in Mecklenburg-Vorpommern eine Unterkunft für Flüchtlinge aus der Ukraine abgebrannt. Die Ermittler vermuten einen politischen Hintergrund. (dpa/uvo)