Auf Beutezug in Südtirol - Dorf trauert um sein Maskottchen
„Alle haben Angst“ - Bär reißt Esel Olmo direkt neben Kinderspielplatz

Sein Gehege steht jetzt leer!
Ein Bär hat in Sopramonte, einem kleinen Dorf in Südtirol, Esel Olmo getötet. Weil sein Gehege nur einen Steinwurf von einem Kinderspielplatz gelegen war, geht im Dorf jetzt die Angst um.
Sopramonte in Südtriol: Dorfgemeinde trauert um Olmo
Normalerweise begrüßt Olmo vorbeikommende Spaziergänger immer lauthals. Wegen seiner Menschen zugewandter Art ist der Esel im Dorf beliebt und sogar zu einem Maskottchen geworden. Doch am Donnerstag (11.) ist es gespenstisch ruhig um Olmos Gehege. Mütter sind mit ihren Kindern unterwegs, diese haben ihrem Liebling sogar Karotten mitgebracht. Doch Olmo ist verschwunden. Sofort wird sein Besitzer, Davide Vecchietti, alarmiert. Der findet den Kadaver des Esels rund 150 Meter vom Gehege entfernt. „Mir war sofort klar, dass es ein Bär gewesen sein dürfte. Der Zaun war beschädigt und ein Wolf hätte die in den Betonsockeln eingelassenen Metallstützen nicht verbiegen können“, sagte Davide Vecchietti der italienischen Zeitung l’Adige. Die schockierte Dorfgemeinde trauert nun um Olmo. Denn das Maultier war nicht nur einfach ein Esel – Olmo gehörte schließlich zur Dorfgemeinschaft.
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Neben der Trauer geht auch die Angst in der Region um. Dass der Bär sich den Menschen so sehr nähere, beunruhige die Dorfgemeinde total. „Das Exemplar ist nur wenige Dutzend Meter von den Häusern entfernt gewesen“, berichtet der Ortsvorsteher der benachbarten Region Bondone, Alex Benetti. Olmos Gehege befinde sich nur einen Steinwurf von einem beliebten Kinderspielplatz entfernt. Deshalb geht in der Region jetzt die Angst um. „Alle haben Angst, auch ich“, sagt er und fordert ein rasches Durchgreifen der Politik. „Wir erwarten jetzt eine klare Antwort von den Politikern, und zwar schnell“, sagte Benetti zu l’Adige.
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Trients Bürgermeister Franco Ianeselli reagiert umgehend. „Ich möchte Olmos Besitzern meine Verbundenheit ausdrücken", sagte der Politiker zu l’Adige. „Auch weil ich weiß, wie wichtig er für ganz Sopramonte war.“ Er verspreche, das Bärenproblem künftig entschlossener angehen zu wollen. Für die Menschen in Sopramonte bleibt jedoch eine zwingende Frage: Wie sicher sind unsere Kinder noch in unserem kleinen, beschaulichen Dorf? (kra)