Prozess gegen Mutter in der Schweiz

Betrunkene Mutter legt sich auf ihr Baby - fünf Monate altes Mädchen erstickt

Standesämter in Hessen
Ein Baby greift mit den Fingern nach seinem Fuß. Foto: Fabian Strauch/dpa/Symbolbild
deutsche presse agentur

Ein Gericht in der Schweiz muss sich mit dem Tod eines fünf Monate alte Babys befassen. Seine Mutter soll sich im Bett betrunken auf das kleine Mädchen gelegt haben, sodass es erstickte, berichtet das Onlineportal „Le Matin“. Die 39-Jährige Britin lebte mit ihren beiden Töchtern in Prangins am Genfer See.

Schweiz: Schwester (6) zieht Baby unter der bewusstlosen Mutter heraus

Im Juli 2020 soll sie erst ihrer sechs Jahre alten Tochter etwas zu essen gemacht und das Kind vor den Fernseher gesetzt haben, so der Bericht. Dann legte sie sich zusammen mit ihrem Baby ins Bett. Die Mutter soll aber so stark alkoholisiert gewesen sein, dass sie nicht merkte, dass sie über dem Säugling zusammengesackt war.

Die ältere Schwester hörte offenbar noch ein Wimmern aus dem Schlafzimmer und schaffte es sogar noch mit einiger Anstrengung, das Baby unter ihrer weggetretenen Mutter hervorzuzerren. Doch für das fünf Monate alte Mädchen kam jede Hilfe zu spät.

Warum Sie nichts im Bett Ihres Babys liegen lassen sollten:

Warum Sie nichts im Bett Ihres Babys liegen lassen sollten Erstickungsgefahr
00:35 min
Erstickungsgefahr
Warum Sie nichts im Bett Ihres Babys liegen lassen sollten

30 weitere Videos

Anzeige:

Empfehlungen unserer Partner

Baby erstickt: Mutter hatte 3,16 Promille

Die Sechsjährige legte das Baby in den Kinderwagen und lief damit zu den Nachbarn. Die versuchten, die Kleine wiederzubeleben, während sie auf den Notarzt warteten – vergeblich. Das Baby starb wenig später im Krankenhaus von Nyon. Die Autopsie ergab, dass das Kind erstickt war. Offenbar drückte die Mutter dem Baby mit ihrem Gewicht die Luft aus dem kleinen Körper.

Die Einsatzkräfte fanden die Mutter bewusstlos in ihrem Bett. Laut „Le Matin“ soll die Frau 3,16 Promille Alkohol im Blut gehabt haben. Sie wurde vorübergehend festgenommen. Nur einen Monat nach dem tragischen Tod des Babys erwischte die Polizei die 39-Jährige erneut. Dabei soll die Frau mit 1,93 Promille und unter Drogeneinfluss am Steuer eines Autos gesessen haben. In dem Fahrzeug fanden die Beamten mehrere leere Wein- und Wodkaflaschen.

Mutter muss sich wegen fahrlässiger Tötung verantworten

Nun steht die Mutter vor Gericht. Ihr wird fahrlässige Tötung und Fahren unter Alkoholeinfluss vorgeworfen. Ein Urteil könnte am 19. Juli fallen. Wie das Portal „Swissinfo“ berichtet, soll ein weiteres Kind 2018 auf ganz ähnliche Weise gestorben sein. Die Frau leide an „langjahrigen Persönlichkeitsstörungen“ und einem „toxischen Verhältnis“ zu Alkohol, stellte ein Gutachter bei dem Prozess fest. Laut Staatsanwaltschaft soll sich die 39-Jährige in einem „Zustand völliger Verantwortungslosigkeit“ befunden haben.

Inzwischen soll sich die Frau in Behandlung befinden. Ihr Mann sagte laut „Swissinfo“ aus, dass sie sich in den letzten zwei Jahren komplett verändert habe und jetzt eine „super Mama“ sei. Das Paar bekam dem Bericht zufolge im Mai eine vierte Tochter. Das Mädchen sei aber von Geburt an ein einem Heim untergebracht worden. Die älteste Tochter lebe noch bei dem Paar, schreibt das Portal. (jgr)