Kalletal-Killer tötete ihren Ehemann

Witwe Nadine mit emotionalem Wunsch: „Möchte, dass wir wieder in Ruhe leben können"

Was für eine furchtbare Tat: Andrej aus der Gemeinde Kalletal in NRW ist tot. Mutmaßlich ermordet mit einer Axt, wahrscheinlich von einem Mann, dem er geholfen hat. Der Täter ist auf der Flucht. Jetzt spricht die Witwe über ihren Andrej.

Witwe des toten Andrej im RTL-Interview: "Kinder trauen sich nicht mehr raus"

18.06.2022, Niedersachsen, Kalletal-Stemmen: Ermittler der Polizei arbeiten nach einem Tötungsdelikt am Tatort. Bei einer Routinekontrolle ist die Polizei auf die Spur eines Gewaltverbrechens gestoßen. Nun fahndet sie mit Hochdruck nach einem 36-Jährigen, der einen Nebenbuhler umgebracht haben könnte. Foto: Leon Stock/NEWS5/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Polizisten arbeiten nach dem Tötungsdelikt am Tatort.
stock htf, dpa, Leon Stock

Es sind wohl die schwersten Tage im Leben von Nadine F. Der mutmaßliche Mörder ihres Mannes ist noch immer verschwunden. Die zweifache Mutter hat nur einen Wunsch. Der Mörder ihres Mannes soll endlich gefunden werden: „Ich möchte einfach, dass wir hier alle wieder in Ruhe leben können. Meine Kinder trauen sich nicht mehr raus“, so F. im RTL-Interview.

„Ich möchte Gerechtigkeit, dass er bestraft wird für das, was er allen angetan hat.“ Besonders kurios an der Geschichte: Nadine und ihr Ehemann Andrej wollten dem mutmaßlichen Täter offenbar nur helfen.

Denn die beiden nehmen eine Familie aus der Ukraine auf. Nachdem anfangs alles gut läuft, wird Elchin A. angeblich mit der Zeit eifersüchtig. Er soll geglaubt haben, dass der Familienvater aus NRW und seine Freundin ein Verhältnis haben – doch das schließt Nadine F. aus.

Kalletal: Mutmaßlicher Täter soll nach dem Mord noch seelenruhig zum Tatort zurückgekommen sein

Christian Müller
Die Polizei sucht mit einem Großaufgebot nach dem Axtmörder.
deutsche presse agentur

A. bedrängt die Familie immer mehr, rund vier Wochen vor der Tat ruft Nadine F. sogar mitten in der Nacht die Polizei. "Es war schon so, dass ich mich einen Tag vor der Tat mit meinem Mann auch gestritten habe deswegen und zu meinem Mann sagte: Ich will nicht mehr dass er hier ist, bring ihn weg – und die Frau wollte das auch"

Doch es ist zu spät. Andrej wird mit einer Axt brutal getötet – und der mutmaßliche Täter flüchtet mit dem Auto des Getöteten. Er wird sogar von der Polizei kontrolliert – entkommt aber zu Fuß. Nadine glaubt, dass die Polizei weiter intensiv sucht, doch für sie gehen die Ermittlungen anfangs viel zu langsam voran.

„Der Täter ist wieder hier zurück in das Dorf, er war hier, hat Getränke geholt. Er war vermutlich auch bei uns zuhause. Danach war er wohl auch noch in der Stadt, hat Klamotten gekauft. Das alles innerhalb von zwei bis drei Stunden nach der Tat. Hätte man früher reagiert und die Bilder von ihm rausgegeben, dann wäre er gar nicht weg gewesen."

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Die Polizei vermutet, dass Elchin A. per Anhalter mit einem Lkw auf dem Weg Richtung Osteuropa sein könnte. Und auch wenn Nadine F. nicht glaubt, dass der 36-Jährige noch in ihrer Nähe ist: Sie und ihre Familie werden nicht zur Ruhe kommen können, bis der, auf den alles als Täter hindeutet, doch noch gefunden wird.(jmu)