Tagsüber Sorge um die Kinder, nachts kein Schlaf

Autoposer-Szene macht Anwohner von Dortmunder Nobelviertel rasend

Aufgemotzte Wagen, laute Motoren und dröhnenden Bässe. Sobald es warm wird, fährt die Dortmunder Tuning- und Poser-Szene an Dortmunds Nobelviertel am Phoenix-See auf. Ganz zum Ärger der Anwohner, die sich von dem durchgängigen Lärm gestört fühlen.

Das Wetter und die Lockerungen verstärken die Problematik

Die Poser und- Tuning Szene gibt es schon seit Jahrezehnten – auch in Dortmund. Dabei finden die Autofans immer wieder neue Orte, an denen sie ihre aufgemotzten Wägen präsentieren können. So hat sich in der letzten Zeit der Phoenix-See als neuer Treffpunkt etabliert – und die Anwohner sind rasend vor Wut.

Die Dortmunder Polizei kennt die alljährlichen Probleme. Bei den kühleren Temperaturen der letzten Monate hatten die Beamten die Situation relativ gut im Griff. Doch durch die sommerlichen Temperaturen und die Corona-Lockerungen nimmt die Problematik nun wieder überhand.

Häufig sind es junge Menschen, die mit ihren aufgemotzen und teuren Fahrzeugen unterwegs sind. Dabei ist die Uhrzeit egal. Tag und Nacht sind die Anwohner dem Motorenlärm ausgesetzt. Während tagsüber die Sorge um ihre Kinder mitschwingt, rauben die Poser ihnen in der Nacht den Schlaf.

Anwohner möchte nicht mehr mit dem ständigen Lärm leben

Philipp Ackermann wohnt direkt in der Problemzone und erlebt die nächtlichen Eskapaden hautnah: „Mir ist aufgefallen, dass manche Nachbarn das Fenster aufreissen und dann lautstark um Ruhe bitten. Das wird dann natürlich nur mit noch lauterem Autolärm und Gejohle kommentiert.“

Die Polizei ahndet das respektlose Verhalten mit Maßnahmen wie dem Beschlagnahmen von Fahrzeugen. Zudem müssen die Poser mit hohen Bußgeldern rechnen. Doch das schreckt die rücksichtslosen Autofahrer nicht ab. Sven Schönberg, Pressesprecher der Polizei Dortmund, kennt die Gründe für das Schaufahren: „Man will auffallen, man will posen, man will so eine Art Balzverhalten zeigen, um andere durch seine Art und Weise zu beeindrucken.“

Für die Anwohner ist die Situation untragbar. Das hat zur Konsequenz, dass Anwohner wie Philipp Ackermann sich bereits nach anderen Wohnungen umschauen: „Mittlerweile weiß ich, dass langfristig der Weg vom Phoenix-See weg muss. Denn so schön wie es ist - das ist nichts wo man dauerhaft wohnen möchte.“

(cbl)