Aussteigerin Sabrina David packt aus„Scientology ist eine gefährliche, manipulierende Sekte“

von Tracy Wittich

Sie war noch ein Teenager, als alles begann.
Mit 15 wurde Sabrina David zu Scientology gelockt. Ausgerechnet die Mutter ihrer besten Freundin hat das Mädchen geködert. Danach war sie 13 Jahre lang dabei, hat hinter die Kulissen geblickt und erfahren, wie gefährlich diese Glaubensgemeinschaft ist. Als sie aussteigen will, wird sie massiv unter Druck gesetzt. Jetzt erzählt Sabrina David, wie sie dem Horror entkommen ist.
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Die Mutter ihrer besten Freundin ködert die 15-Jährige

Reportage
Sabrina David (r.) im Gespräch mit RTL-Reporterin Tracy Wittich

„Scientology ist eine gefährliche, manipulierende Sekte. Sie nennen sich ja selbst eine Glaubensgemeinschaft, wo man einen freien Willen hat und sich frei äußern kann. Das ist aber nicht so.“ So beginnt Sabrina Davids Leidensgeschichte mit der berüchtigten Sekte. Auslöser damals: die Scheidung ihrer Eltern im Jahr 2004. Für die damals 15-Jährige eine schwere Zeit. Die Mutter ihrer besten Freundin ist Mitglied bei Scientology, ködert sie und will ihr eine neue Familie in der Sekte bieten.

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Ihre Eltern können sie nicht davon abhalten. Als Sabrina 18 Jahre wird, unterschreibt sie sogar einen Arbeitsvertrag bei Scientology und zieht von Basel nach Berlin. Sabrinas Mutter ist am Boden zerstört, doch ihrer Tochter ist das „echt egal“, wie sie sagt. Die junge Frau ist im Bann der Sekte gefangen.

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Sabrina David macht Karriere, bekommt Einblicke in die Machenschaften und Straftaten der Sekte. Obwohl sie manchmal Zweifel hat, bleibt sie bei der Sekte und verbreitet die Lehre von Scientology.

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Trotz aller Zweifel bleibt sie bei der Sekte

Chat
Sabrina David unterstützt inzwischen Angehörige von Scientologen oder Aussteigern über eine Facebookgruppe

Im Video berichtet sie über fragwürdige Tests und Psycho-Tricks, mit denen Mitglieder gelockt und bei der Stange gehalten werden. Außerdem werden sie dazu angehalten, ein Buch der Scientologen zu kaufen, das Lösungen verspricht.

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Als Sabrina nach Basel zurückkehrt, öffnet ihr der Partner ihrer besten Freundin endgültig die Augen. Sie beschließt, der Sekte den Rücken zu kehren. Nach insgesamt 13 Jahren schafft sie den Absprung. Das will Scientology nicht akzeptieren. Die Sekte beginnt, Sabrina zu stalken. „Bei meiner Arbeit sind Sie aufgetaucht, im Kino, im Supermarkt, überall wo wir waren, waren sie auch“, erzählt sie. Man habe sie einschüchtern wollen. „Das hat aber nicht funktioniert“, sagt Sabrina David.

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Mit Hilfe ihrer Freunde bleibt sie stark. Heute schreibt sie ein Buch und unterstützt Angehörige von Scientologen oder Aussteigern über eine Facebookgruppe. Denn es gibt noch immer viel zu wenig Hilfe für Betroffene, sagt sie. Und genau das möchte Sabrina mit ihren Freunden ändern!