Tödlicher Tesla-Crash bei Aue: Prozessauftakt geplatzt
Freundin hätte in dem Auto sitzen sollen, in dem drei Frauen starben
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Es war ein grauenvoller Unfall in Markranstädt bei Aue (Sachsen), drei Frauen starben im Juni 2020, als ein Tesla frontal in den Gegenverkehr rauschte. Nun sollte der Prozess beginnen, doch die Angeklagte erschien nicht. Sie sei positiv auf Corona getestet, so ihr Anwalt. Freunde und Angehörige der Getöteten müssen jetzt noch länger warten, bis die juristische Aufarbeitung des Dramas beginnen kann. Was der Sohn und Bruder einer der toten Frauen und ihre beste Freundin dazu sagen – in unserem Video.
Warum verlor die Tesla-Fahrerin die Kontrolle über ihren Wagen?
Daniel Günther verlor durch den Unfall seine Schwester Claudia, seine Mutter und seine Schwägerin. Er erzählt über den schrecklichen Tag im Sommer des vergangenen Jahres: „Meine Schwester Claudia und ihre Frau waren so glücklich.“ Das Paar wollte mit Claudias Mutter nach Tschechen fahren, ein Ausflug zum Shoppen und Spaß haben.
Auf dem Weg dorthin passiert dann das grauenvolle Unglück. Auf einer Straße in der Nähe von Aue kommt ihnen ein Tesla entgegen. Dessen 30-jährige Fahrerin verreist plötzlich das Steuer, rauscht in den Gegenverkehr und kracht in das Auto der drei Frauen. Ersthelfer erzählen Daniel Günther, dass die beiden jüngeren Frauen (30, 32) sofort tot waren, seine Mutter (57) jedoch noch gelebt habe, als Polizei und Sanitäter eintreffen.
Die Fahrerin des Tesla und deren Kinder überlebten den Unfall
Freundin Mandy sollte mit im Auto sitzen - wegen Migräne blieb sie zuhause
Warum die Tesla-Fahrerin die Kontrolle über ihren Wagen verlor, soll unter anderem der Prozess klären. Dabei geht es um den Vorwurf der fahrlässigen Tötung. "Ich weiß nur, dass quasi die Unfallfahrerin "angeblich" abgelenkt gewesen sein muss, wodurch dieser schreckliche Unfall für uns passiert ist", sagt Daniel Günther.
Auch Mandy, die beste Freundin der toten Claudia, trauert um die Toten. Sie muss jeden Tag an das furchtbare Geschehen denken, denn es ist auf unfassbare Weise mit ihrem eigenen Schicksal verbunden: eigentlich wollte Mandy mit den drei Frauen den Tag verbringen. Weil sie unter schlimmer Migräne leidet, sagt sie am Morgen ab.
Diesem Umstand verdankt sie vermutlich, dass sie noch am Leben ist. „Bei der Beerdigung, als vor mir die drei Urnen standen, wurde mir bewusst: Da hätte auch deine stehen können“, sagt sie nachdenklich und traurig.